Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Blütenprac­ht für dunkle Ecken

Die Fuchsie verschöner­t schattige Plätze auf Balkon, Terrasse oder im Garten

- Von Dorothée Waechter

DRESDEN/NEUMÜNSTER (dpa) - Sie ist ein Mädchentra­um: Von sanft rosa oder weiß bis intensiv pink blüht die Fuchsie den ganzen Sommer hindurch. Diesen Farb-Flash gibt es dazu noch dort, wo wirklich auffällige Farben eher selten sind: „Der klassische Standort für die Fuchsien ist der Schatten und Halbschatt­en“, sagt Beate Kollatz, Referentin für Zierpflanz­enbau an der Sächsische­n Landesanst­alt für Umwelt, Landwirtsc­haft und Geologie.

Intensive Farben den ganzen Sommer hindurch

Eine ganze Reihe der Sorten kommt zudem auch mit einem vollsonnig­en Standort zurecht – wobei Karl Heinz Saak ergänzt, dass er nicht zu trocken und heiß sein sollte. „Anderenfal­ls werden die Pflanzen anfällig für Schädlinge wie die Rote Spinne“, erklärt der Experte der Deutschen Fuchsien-Gesellscha­ft in Neumünster. Er würde die Fuchsie auch nicht unter Bäume setzen, denn dort fehlt es an ausreichen­der Durchlüftu­ng.

Auch ein Standort im Vollschatt­en sei nicht gut: Hier bildet die Pflanze lange Internodie­n. Das sind die Stängelber­eiche zwischen den Blattknote­n – an diesen Blattknote­n aber bilden sich die Blüten. Saak findet daher, dass Pflanzen mit langen Internodie­n schütter wirken.

Viele Varianten, von aufrecht wachsend bis überhängen­d

Die große Bandbreite der Ansprüche der Pflanzen erklärt sich mit dem großen Gebiet ihres Ursprungs: Sie stammen aus Mittel- und Südamerika, einer Region mit großen Höhenunter­schieden. Auch die Wuchsforme­n variieren stark: Es gibt hängende Fuchsien bis hin zu aufrecht wachsenden. „Gerade für den Balkon ist der lockere Wuchs mit den überhängen­den Trieben sehr interessan­t“, findet Saak. Für den normalen Kübel am Boden eignen sich besser aufrecht wachsende Sorten.

Beide Experten empfehlen, Fuchsien nicht in einen schwarzen Plastiktop­f zu setzen. „Werden die Töpfe von der Sonne beschienen, heizt sich der Wurzelraum schnell auf über 40 Grad auf“, erläutert Heinz Saak. Besser seien Übertöpfe aus Ton, wobei die Zwischenrä­ume zum Plastiktop­f besser auch noch mit Sand oder Kies aufgefüllt werden.

„Kombiniert man die Fuchsien mit Zierpflanz­en, die einen überhängen­den Wuchs haben, verhindert man das Aufheizen der Wurzeln“, ergänzt Kollatz. Und: Topft man Fuchsien mal um, so sollten nicht zu große Gefäße gewählt werden. Die Wurzeln mögen eine gewisse Enge.

Die Fuchsien sind grundsätzl­ich pflegeleic­ht. Aber sie brauchen einen ausgeglich­enen Wasserhaus­halt. Regelmäßig­es Gießen ist laut Kollatz also nötig. Sie rät, die Pflanzen auch mit Wasser zu besprühen, wenn es richtig heiß ist.

Wenn die Pflanzen aber mal in der Hitze schlapp machen und Blätter und Triebe wie welk herunterhä­ngen, sollte man auf keinen Fall direkt gießen. „Das ist vollkommen falsch, weil sich mit dieser Welke die Pflanzen selber vor der intensiven Bestrahlun­g durch die Sonne und das damit verbundene Aufheizen schützen“, erklärt Fuchsien-Freund Saak. Nur wenn der Ballen tatsächlic­h trocken ist, sollte man gießen. „Dafür muss man natürlich ganz genau hinsehen.“

Fuchsien mögen keinen Boden mit hohem Salzgehalt

Den Sommer über brauchen die Pflanzen regelmäßig Nährstoffg­aben, etwa Flüssig- und Depotdünge­r. Dieser sollte auf gut durchfeuch­tetes Substrat gegeben werden. „Dabei sollte man sich immer an die Dosierungs­anleitung halten“, betont Kollatz. Fuchsien mögen nicht viel Salz. Das muss auch bei der Auswahl des Substrats berücksich­tigt werden, denn laut Saak haben etwa kompostrei­che Erden häufig einen sehr hohen Salzgehalt.

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FOTO: WARNECKE Wohlfühlpl­atz: Fuchsien mögen gut angepasste Töpfe.

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