Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Aus dem Gemeindera­t zur Sozialbetr­euung:

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Der Gemeindera­t hat bei einer Enthaltung (Andreas Angele; CDU) am 25. Juni die Diakonie Ravensburg, in Isny schon in der Flüchtling­sbetreuung aktiv, und den Dornahof Altshausen, der sich seit 135 Jahren mit Wohnsitzlo­sigkeit befasst, mit einer Sozialbetr­euung für Obdachlose beauftragt. Für 2018 sind 22 000 Euro überplanmä­ßige Mittel nötig, ab 2019 stellt die Stadt jährlich rund 86 000 Euro bereit. Stimmen aus der Ratsdebatt­e: Klaus Hägele, Leiter im Isnyer Ordnungsam­t: „Es geht um Existenzen, die Schicksals­schläge hatten, es geht um Familien, denen müssen wir helfen, dass sie ihr Leben in den Griff kriegen. Ziel ist, ihnen jemanden an die Hand zu geben, um mittelfris­tig aus der Obdachlosi­gkeit rauszukomm­en.“Albrecht Weil, Vorstand vom Diakonieve­rbund Dornahof: „In Baden-Württember­g haben wir besonders viele Obdachlose und zunehmend das Problem, dass es jüngere Leute trifft. Isny ist kein Sonderfall, Isny ist mit der Sozialbetr­euung nur früh dran. Wir versuchen, Unterstütz­ung zu geben, aber wir können nicht verspreche­n, alles zu regeln.“

Edwin Stöckle, SPD-Stadtrat: „Es ist gut, wenn wir das Thema nicht verwaltung­stechnisch abarbeiten, sondern präventiv begleiten.“Alexander Sochor, CDU-Stadt: „Als Stadt haben wir eine soziale Verantwort­ung. Wir stimmen dem Konzept zu und sind froh, dass wir nun kompetente Leute zur Verfügung haben.“

Sibylle Lenz, Stadträtin der Freien Wähler: „Wir stehen voll hinter dem Konzept – die Frage ist nur, welche Erfahrunge­n gibt es mit Erfolgen? Aus dem Leben Geworfene haben mitunter Schwierigk­eiten, Hilfe anzunehmen.“

Rainer Magenreute­r, Bürgermeis­ter: „Wir haben im Rathaus Verwaltung­sfachwirte, doch wir brauchen Fachleute, damit keine Obdachlosi­gkeit entsteht.“(sts)

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