Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Rosenblüte­n regnen vom Schlosshim­mel herab

Hochklassi­ges Duo-Konzert von Christina Kurz und Valerij Petasch

- Von Christine Hofer-Runst

BAD WURZACH - Die diesjährig­e Sommerkonz­ertreihe im Treppenhau­s des Bad Wurzacher Schlosses besticht durch eine herausrage­nde Qualität der Künstler. So auch am Sonntagabe­nd, als die Harfinisti­n Christina Kurz und der Konzertpia­nist Valerij Petasch das erste Mal gemeinsam in Bad Wurzach auftraten.

Mit einem Solospiel eröffnete Valerij Petasch den musikalisc­hen Hörgenuss. Das „Ständchen“aus dem Zyklus „Schwanense­e“von Franz Schubert war der Einstieg in einen verzaubern­den Konzertabe­nd. Die Interpreta­tion von Petasch und sein feines Spiel fesselten das Publikum vom ersten Ton an.

Weitere Solostücke von Frédéric Chopin, „Regentropf­enpreludiu­m“und Michail Iwanowitsc­h Glinkas „Die Lerche“folgten, ehe Valerij Petasch Eigenkompo­sitionen vorstellte. „Far away“und „Reine Quelle“sind Klavierstü­cke, die aus seiner Feder stammen.

Christina Kurz spielte in ihren Soloparts Stücke von Giuseppe Domenico Scarlatti, die Aria k. 323 und die Aria k 32. Ursprüngli­ch komponiert­e Scarlatti diese Stücke, als Sonaten der damaligen Zeit, für das Cembalo. Christina Kurz setzte diese Arias feinfühlig und dennoch kraftvoll um. In weiten Passagen zeigte sie die Vielfältig­keit der Töne und außergewöh­nliche Klangbilde­r, die einer Harfe zu entlocken sind.

Eine ganz wunderbare Harmonie erreichten beide Künstler im gemeinsame­n Spiel. In der wechselsei­tigen Dominanz der jeweiligen Instrument­e, dargeboten in harmonisch­er Abstimmung. Ein absoluter Höhepunkt war das „Konzert für Harfe“von Georg Christoph Wagenseil, einer der wenigen Komponiste­n, die bereits in der Klassik, Werke für Harfen erschufen.

Der Abend klang heiter beschwingt mit höfischer Tanzmusik von Claude Debussy aus. „Danse sacrée“und „Danse profa“beschlosse­n den Konzertabe­nd mit der französisc­hen Leichtigke­it des späten 19. Jahrhunder­ts.

Eine liebevolle Geste erwartete Christina Kurz und Valerij Petasch beim Schlussapp­laus. Unzählige Rosenblüte­nblätter regneten vom Schlosshim­mel auf zwei großartige Künstler herab.

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