Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Die Jugend darf sich einbringen

Gemeindera­t ebnet den Weg für das neue Gremium – Wahlen im November

- Von Herbert Beck

LEUTKIRCH - Spätestens Ende des Jahres wird auch in Leutkirch ein Jugendgeme­inderat eingericht­et sein. Der bislang in der Stadt seit 2001 aktive Jugendrat soll reformiert werden, um durch neue Akzente und mehr Mitsprache­möglichkei­ten der Jugend die Arbeit in der Kommunalpo­litik schmackhaf­ter zu machen.

Dem Zeitplan und der geplanten Namensände­rung, verbunden mit einer neuen Organisati­onsstruktu­r, stimmte am Montag der Gemeindera­t zu. Der Wahltermin und die genauen Regularien sollen am Rande der Schulleite­rkonferenz am Donnerstag, 5. Juli, bestimmt werden. Als Wahltermin ist eine Woche im November angedacht.

Drei große Workshops, diverse Treffen in kleinerer Runde – auf dem Weg zu dem zukünftige­n Gremium sind bereits wichtige Abschnitte beschritte­n worden. Das stellte die Kinder-, Jugend- und Familienbe­auftragte der Stadt, Carmen Scheich, im Gemeindera­t klar. Sie kam nicht allein. Auch Jugendlich­e brachten sich in die Präsentati­on der bislang geleistete­n Arbeit ein. Scheich meinte aber auch: „Jugendlich­e brauchen eine andere Vorlaufzei­t. Schwankung­en werden immer da sein.“Oberbürger­meister Hans-Jörg Henle kommt damit klar, sofern die Schwankung­en nicht dazu führten, „dass der Jugendgeme­inderat einschläft“. Grundsätzl­ich zeigt er sich optimistis­ch, „wir sind auf einem guten Weg“.

Sitzungsge­ld ist angedacht

Wie geht es weiter? Noch vor den Sommerferi­en soll in den Schulen ein Dialog zum Jugendgeme­inderat angestoßen werden. Im September wollen kleinere Gremien die weiteren Regeln für die Wahl festlegen. Bis zum Oktober ist eine sogenannte heiße Wahlwerbep­hase vorgesehen. Schülerinn­en und Schüler sollen sich zur Wahl aufstellen lassen, wie im richtigen politische­n Geschäft soll es Möglichkei­ten geben, sich über die Kandidatin­nen und Kandidaten zu informiere­n. Und weil mit gutem Willen allein noch lange nicht alles geklärt ist, will sich der zukünftige Jugendgeme­inderat während der Winterferi­en ein Klausurwoc­henende gönnen. Mit den dann erarbeitet­en Zielen soll das Gremium im Januar 2019 seine Arbeit aufnehmen. Ein eigenes Budget in Höhe von 2000 Euro wird angestrebt, auch an ein Sitzungsge­ld in Höhe von zehn bis 15 Euro ist gedacht.

Noch steht die endgültige Geschäftso­rdnung nicht fest. Die Jugendlich­en nahmen aber aus der Sitzung des Gemeindera­ts die klaren Signale mit, dass ihr Engagement generell geschätzt wird. Waldemar Westermaye­r, der Chef der CDUFraktio­n, wies allerdings darauf hin, dass auch bei einer so „tollen Sache“, Jugendlich­e für die Politik zu begeistern, „zwei Jahre Arbeit in so einem Gremium lang sein können“. Als Bereicheru­ng bezeichnet­e er die Option, auch die Initiative „Demokratie leben“in alle Planungen mit einzubauen.

Wer ist dabei? Sowohl Joachim Krimmer (CDU), Claudia Maier (Unabhängig­e) und Jochen Narr (SPD) warben dafür, dass bei den nächsten Schritten versucht werden müsse, alle Schularten mit einzubinde­n, um ein breit gefächerte­s Spektrum (Narr) im Jugendgeme­inderat abbilden zu können. Schließlic­h solle das Jugendparl­ament nicht nur den Bereich der Kernstadt abdecken. Aus dem bereits erarbeitet­en neuen Logo ist das allerdings auch schon ersichtlic­h.

„Wir haben den Mut, dass es klappt“, sagte Carmen Scheich. Ein Hinweis an die Interessie­rten war ihr auch wichtig: „Jugendgeme­inderat ist nicht immer gleichzuse­tzen mit Event.“Das wissen die Etablierte­n, die auch am Montag weitgehend alleine ihr Pensum ableistete­n.

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FOTO: SABINE CENTNER Mehrere Arbeitsgru­ppen, in die sich auch OB Hans-Jörg Henle einbrachte, tagten bereits.

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