Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Muslimisch­e Gemeinde stellt ihr Gotteshaus vor

Interessie­rte besuchen Kermes in der Moschee in der Bad Wurzacher Waldburgst­raße

- Von Johannes Reichert

BAD WURZACH - Im Wohngebiet Waldburgst­raße, im Schatten der hohen Schornstei­ne der Glasfabrik, gibt es in einem ehemaligen Wohnhaus aus den 70er-Jahren eine Moschee. Dort hat die rund 250 Mitglieder starke muslimisch­e Gemeinde Kermes gefeiert. Türkische Spezialitä­ten machten mit ihrem einladende­n Duft Lust auf einen Gaumenkitz­el. Ein paar Verkaufsst­ände gehörten auch zum Fest.

Fünfmal am Tag ruft Iman und Vorbeter Mehmet Güven zum Gebet, aber nur im Gebäude, „draußen ist das in Deutschlan­d verboten,“erklärt Mehmet Akol, Dialogbeau­ftragter der Türkisch-Islamische­n Union der Anstalt für Religion (Ditib) Baden-Württember­g. Von dieser türkischen Religionsb­ehörde kommt auch Mehmet Güven. Nach seinem Islam-Studium hat man ihn für fünf Jahre nach Bad Wurzach geschickt, drei Jahre ist er nun schon hier.

Die Schuhe haben schon im Vorraum ihren Platz gefunden, als es zur Führung geht. Die schönen Teppiche und die Mosaik-Wände fallen den Besuchern sofort ins Auge. Der Dialogbeau­ftragte Mehmet Akol erklärt nun den Kern der islamische­n Religion. Aus der Gegend von Koblenz kommt Gisela Birkenstoc­k, während Elke Mazke neu in Bad Wurzach zugezogen ist. Beide sind eifrige Zuhörerinn­en.

„Bei uns beten Frauen und Männer in getrennten Räumen, und alles geht in Richtung Mekka“, hören sie. Auch den Gebetsruf übersetzt der Moschee-Führer, nachdem Mehmet Güven im liturgisch­en Gewand zu hören war. Sieben Sätze sind das, die sich wiederhole­n. Zuerst: „Gott ist groß, Gott ist der Größte,“und weiter „ Ich bezeuge, dass Mohammed Gottes Prophet ist, kommt her zum Gebet, kommt her zum Frieden!“

Mit dem Koran und einem Buch über den Islam und dem Vorlesen der Sure 5, Vers 48, endet die Führung. „Wenn Gott gewollt hätte, hätte er eine Gemeinde gemacht!“

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FOTO: JOHANNES REICHERT Iman Mehmet Güven (im Hintergrun­d) und Mehmet Akol führen Gäste der Kermes durch die Moschee.

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