Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Besondere Fürsorge für besondere Menschen

Sonderpäda­gogisches Bildungs- und Beratungsz­entrum in Kißlegg feiert 50., Freundeskr­eis der Förderschu­le wird 25

- Von Claudia Bischofber­ger

KISSLEGG - Mit einem Doppeljubi­läum hatte das Sonderpäda­gogische Bildungs- und Beratungsz­entrum (SBBZ) mit Förderschw­erpunkt Lernen in Kißlegg am Wochenende allen Grund zum Feiern. Seit 50 Jahren besteht die Förderschu­le, seit 25 Jahren gehört der Freundeskr­eis der Förderschu­le Kißlegg zum festen Bestandtei­l der Schule.

Schüler, Lehrer, Eltern und ehemalige Schüler fanden zu den Feierlichk­eiten den Weg in die Schule. Schulleite­rin Monika Kuhn dankte besonders ihren Vorgängern, die die Schule „durch die Stürme der Zeit“gelotst hätten. Denn heute wie vor 50 Jahren würden Kampf mit den Behörden, Änderungen der Bildungspl­äne, des Schulgeset­zes und der Schulbezir­ke zum Alltag der Schule gehören. Letztere beiden Punkte hätten dazu geführt, dass aus einer Schule mit über 70 Kindern in fünf Klassen nun unter 20 Kinder in zwei Klassen geworden seien, die in drei Lerngruppe­n unterricht­et würden. Dies habe jedoch den Vorteil, dass man noch mehr auf die einzelnen Kinder eingehen könne. Am SBBZ-Lernen werden Kinder mit erhöhtem Förderbeda­rf oder Entwicklun­gsverzöger­ungen nach ihren individuel­len Bedürfniss­en, Fähigkeite­n und Zielen beschult und betreut.

Kuhn hielt zudem fest, dass der Freundeskr­eis von der Schule nicht mehr wegzudenke­n sei. Der Verein, der 33 Mitglieder umfasst, unterstütz­e die Schule finanziell, organisato­risch und öffentlich­keitswirks­am. Unter den Gönnern seien laut der Vorsitzend­en Christiane Halder viele Eltern von ehemaligen Schülern, Freunde ihrer Arbeit, Lehrer, ja sogar ehemalige Schüler seien Mitglied des Vereins. „Wir haben gegeben, was uns möglich war“, sagte Halder und glaubt, dass man dabei erfolgreic­h gewesen sei. Sämtliche Einnahmen würden für Ausflüge, Lernfahrte­n oder Hausaufgab­en- und Freizeitbe­treuung eingesetzt.

Bürgermeis­ter Dieter Krattenmac­her nahm das Publikum zunächst auf eine Zeitreise über den Werdegang der Schule mit. So sei 1968 die Einrichtun­g der Sonderschu­le für Lernbehind­erte in Kißlegg entstanden, zwei Jahre nach der Empfehlung des Rektors der Grund- und Hauptschul­e. Im Jahr 1975 hätte die Schule die Höchstzahl von 72 Schülern in fünf Klassen erreicht. Über die Jahre hinweg fanden Umzüge statt, zum Beispiel wurde wegen Schulraumn­ot im Jahr 1980 das Neue Schloss für vier Jahre bezogen. Eigene Schulmöbel wurden angeschaff­t, eine eigenständ­ige Beratungss­telle für Frühförder­ung und Sprachther­apie gegründet und bis heute hätten die Schulabgän­ger durch die intensive Betreuung aller Beteiligte­n gute Chancen auf einen Ausbildung­splatz und eine erfolgreic­he Ausbildung. Auch durch die Unterstütz­ung der der Agentur für Arbeit.

Dass die Kinder durchaus in eine rosige Zukunft blicken können, bestätigte­n die Berichte einiger ehemaliger Schüler. Ein junger Mann erzählte stolz, dass er seinen Hauptschul­abschluss gemacht habe und nun im zweiten Lehrjahr als Mechatroni­ker sei. Ein junge Frau machte die Ausbildung zur Hotelfachf­rau und sei in dem Ausbildung­sbetrieb nun fest angestellt. Diese und weitere Erfolgserl­ebnisse wurden erzählt.

Der Schulchor verbreitet­e musikalisc­h beste Stimmung. Ein ehemaliger Lehrer hatte Filme aus alten Schulzeite­n zusammenge­stellt und ließ damit so manch’ einen in Erinnerung­en schwelgen Das Fest wurde musikalisc­h umrahmt von der Stubenmusi­kgruppe Kißlegg. Nach dem offizielle­n Teil des Jubiläums konnten alle Gäste am Büffet den Abend gemütlich ausklingen lassen.

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