Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Investitionen in die Infrastruktur sind nötig
Zum Artikel: „Merazhofen will eine Zukunft haben“(SZ vom 11. Juli) hat uns folgende Zuschrift erreicht:
Dass Ortsvorsteher S. Edelmann, Oberbürgermeister Henle, Stadtrat Westermayer, sowie Hr. Hulbert vom Verwaltungsaktuariat der Diözese den Weg nach Merazhofen auf sich genommen haben, um sich vor Ort die Wünsche der Merazhofener anzuhören, ist für sich bereits ein gutes Signal. Dass Leutkirchs knappe finanzielle Mittel auf alle Gemeinden gerecht verteilt werden müssen, war von Anfang an klar, wurde von OB Henle anschaulich dargestellt und wurde verstanden.
Was am betreffenden Abend nicht explizit zur Sprache kam, deswegen auch nicht im Artikel vermerkt sein kann, ist die Tatsache, dass durch die Alleinstellungsmerkmale „Besonders idyllische Natur samt Kreuzweg (siehe „Schwäbische Zeitung“vom 30. Juni) und Pilgergrab“vergleichsweise mehr Menschen den Ort besuchen als dies in anderen Orten der Fall ist, was eigentlich eine besondere Infrastruktur nötig machen würde.
Die Bewohner Merazhofens empfangen freundlich die Besucher, die in das Dorf kommen und teilen gerne die Vorzüge ihres idyllischen Wohnortes. Dies allein genügt aber nicht auf Dauer. So ist z. B. die einzige öffentliche Toilette seit der Schließung der alten Schule in den 70er-Jahren nicht erneuert worden und keineswegs auf die Bedürfnisse der vielen Pilger zugeschnitten.
Die Finanzierung der derzeitigen Sanierung des Pfarrhauses stemmt allein die Kirchengemeinde (ein kleinerer Teil davon wird von der EU Leader Förderung für die Ausstattung des Cafés bezuschusst). Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, wird das Haus als denkmalgeschütztes Kleinod Leutkirchs auch in städtischen Touristenführern erwähnt werden und das positive öffentliche Bild der nachhaltigen Kreisstadt stützen.
Es stünde den Verantwortlichen der Stadt gut zu Gesicht, sich bei der Sanierung der ortsansässigen Gebäude nicht nur auf den Einfallsreichtum der Merazhofener zu verlassen, sondern zu investieren und darauf zu vertrauen, dass, wie die Marktwirtschaft sagt, auf jede Investition in eine gesunde Struktur, ein finanzieller Rückfluss erfolgt. Melanie Marka, Merazhofen