Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Ankommen im Schloss“
Für den Museen-Förderverein ist im Umbruchjahr die künftige Arbeit ein großes Thema
ISNY - Bei der Jahreshauptversammlung des Fördervereins Isnyer Museen in der Zunftstube gleich neben dem ehemaligen Museum am Mühlturm begrüßte die Vorsitzende des Vereins, Karin Salzmann, den bewährten, etwa 15-köpfigen Kern der insgesamt rund 140 Vereinsmitglieder, unter ihnen die Gründungsväter Martin Kratzert, Walter Bühler und Hans Westhäuser, außerdem Klaus Hägele von der Stadtverwaltung. Ein Thema war der Umzug ins neue Museumsdomizil Schloss.
Die Vorsitzende erinnerte an das Reformationsjubiläum mit der Sonderausstellung „500 Jahre Luther – bitte persönlich.“Dank Kooperationspartnern Kirche und Stadtarchiv war es ein ganzjähriges Highlight mit einer professionellen Ausstellungsgestaltung, mit Gemälden, Büchern, Originalschriften, Lesungen, Vorträgen und Angeboten für Familien und Kinder.
Der Förderverein hat dazu – auch schon mit Blick auf den Umzug ins neue Museumsdomizil Schloss – neue, flexible Stellwände wesentlich mitfinanziert. Um das neue Museum Schloss zeitgemäß-innovativ mit neuen Medien ausstatten zu können, hat Vereinsmitglied Jürgen Tischer bei der Volksbank Allgäu-Oberschwaben das Projekt Crowdfunding initiiert, das 3150 Euro Spenden eingebracht hat.
Mit dem Reformationsjahr 2017 endete auch die 28-jährige Heimat im „Museum am Mühlturm“. Die Standortauflösung zwang zur Sichtung und professionellen Erfassung von tausenden Objekten auf 900 Quadratmeter Ausstellungsfläche und weiteren Stauräumen. In dieser Umbruchphase 2018 entwickeln sich bereits neue, zukunftsweisende Ideen für die künftige Museumsarbeit.
Der Isnyer Postkartenmaler Eugen Felle inspirierte – neben einer Ausstellung – zu Programmen mit heutigem „Blick von Oben“auf die Stadt und ihre Geschichte. In den Erinnerungscafe‘s in der Unteren Mühle erzählte die ältere Generation wie es früher einmal war. Ein Blick ins vergangene Jahrhundert mit den Themen: Brauchtumspflege, Kindheit, Mobilität, Arbeitgeber, Kinderfest, Wintersport, Ausgehen und Einkehren. Man hätte gespürt, dass Museumsarbeit nicht ein Sammeln von alten Objekten sein muss, sondern quicklebendig sein kann, wertet Museumsleiterin Ute Seibold diese Treffen.
Mit der Anmietung eines Depots als Objektequartier, sei sehr deutlich geworden, dass Stadtverwaltung und Gemeinderat hinter einer professionellen, zeitgemäßen Fortsetzung der Museumsarbeit stehen und das mache Mut und gebe Schwung. „Ich bin so glücklich, dass viele Museumsfreunde mitziehen mit Herz und Händen und Kreativität.“Auch den Bauhofmitarbeitern gebühre große Anerkennung für ihr Engagement bezüglich eines achtsamen Transportes der Objekte– manchmal freiwillig über ihre Arbeitszeit hinaus, ist Ute Seibold wichtig zu betonen.
Das Jahresprogramm 2019 könne man „ankommen im Schloss“nennen und 2020 werde es dann richtig losgehen. An Ideen fehle es nicht, aber gut Ding müsse wachsen und benötige ihre Zeit, meint Seibold.
Den Kassenbericht mit Revision übernahm Ferdinand Grob anstelle des an diesem Abend verhinderten Kassiers Erich Laib, durch dessen Bücher rund 6000 Euro an Einnahmen und Ausgaben gehen. Klaus Hägele kam die Aufgabe der Entlastung des Vorstandes und des Kassiers zu. Sein Dank galt allen Museumsleuten für die Gestaltung eines sehr „schmackhaften“Übergangsjahres, das bereits jetzt schon in die richtige Richtung einer Neubelebung zeige.
Das Wassertormuseum hat jeden Samstag ab 14 Uhr geöffnet und bietet Führungen an.