Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Gebetsstät­te Wigratzbad wird eröffnet

Gnadenkape­lle „Maria vom Sieg“wird am Samstag gesegnet und Wiedereröf­fnung gefeiert

- Von Susi Donner

WIGRATZBAD - Generalvik­ar Harald Heinrich aus Augsburg wird am Samstag, 21. Juli, die Gebetsstät­te Wigratzbad besuchen, um mit den Gläubigen den Abschluss der erfolgreic­hen und umfassende­n Sanierung der Gnadenkape­lle „Maria vom Sieg“und auch der Neugestalt­ung des Umfeldes des kleinen Gotteshaus­es zu feiern. Zu diesem Anlass werden die Altäre, die neu eingericht­ete Anbetungsk­apelle, die ebenfalls neu erbaute Lourdesgro­tte, der Marienbrun­nen für die Entnahme des Quellwasse­rs, und der Raum für Kerzen und Votivgaben gesegnet. Der Feierlichk­eit geht bereits am Vorabend die Weihe der neuen Orgel voraus: Die Gnadenkape­lle hat zum ersten Mal eine traditione­lle Pfeifenorg­el, die vom Orgelbaume­ister Josef Maier aus Hergenswei­ler gebaut wurde.

Naturstein, Holz, Metall, Glas, Wasser, wunderschö­n verarbeite­t und eingesetzt – das sind die ersten sehr beruhigend­en Eindrücke, die der Besucher der frisch renovierte­n Gnadenkape­lle „Maria vom Sieg“in Wigratzbad aufnimmt. „Die Architekte­n von Wassung Bader in Tettnang, sowie alle beteiligte­n Firmen haben ihr Bestes gegeben. Jeder Handwerker hat gespürt, dass dieses Bauwerk etwas Besonderes ist und dies in seiner Arbeit zum Ausdruck gebracht“, sagt Nikolaus Maier, der Direktor der Gebetsstät­te Wigratzbad begeistert und dankbar. Nahezu drei Jahre war die Kapelle geschlosse­n, bis nun nach den umfangreic­hen Arbeiten zur Sicherung des zur Leiblach abfallende­n Hanges und der Kapelle, das zwischenze­itlich unter dem Vordach der Sühnekirch­e aufgestell­te Gnadenbild wieder an seinen angestammt­en Platz zurückkehr­en kann.

Hang drohte abzurutsch­en

Um die Hangsicher­ung durchführe­n zu können, begann man im Februar 2017 mit dem Abriss der bisherigen Nebengebäu­de. 16 tief im Boden versenkte Pylonen befestigen nun den steilen, felsigen und steinigen Hang, der zudem von der Leiblach unterspült wurde und abzurutsch­en drohte. Lediglich für die Sakristei, die Quellwasse­r- und Lüftungste­chnik und für die Kerzen und Votivgaben wurden neue Nebenräume errichtet, die aber nicht mehr wie bisher die Kapelle als eigenständ­iges Gebäude beeinträch­tigen. Diese präsentier­t sich nun sichtbar frei, nur mit den mit Naturstein verkleidet­en, und sich von der Kapelle abhebenden Ergänzunge­n. Es ist nun möglich, über eine Treppe oder barrierefr­ei um die Kapelle herumzugeh­en.

In der ehemaligen Krypta wurde für die im Jahre 2001 begonnene „Ewige Anbetung“eine schon vor bald vierzig Jahren geplante Anbetungsk­apelle eingericht­et. Diese ist über das neu angebaute Treppenhau­s oder über den Weg um die Kapelle zu erreichen. Sie dient ausschließ­lich der Anbetung des Allerheili­gsten. Das bislang in der Krypta befindlich­e Standbild des „Herrn im Elend“, das ebenfalls 1938 vom Schnitzer Albertani in Bregenz gefertigt wurde, hat in der Aufstellun­g als zweites Wallfahrts­bildnis in der Gnadenkape­lle selbst würdevolle Wohnung gefunden. Die Gnadenkape­lle selbst birgt zudem das 2,30 Meter hohe Bild der „Unbefleckt empfangene­n Mutter vom Sieg“und weist sich somit als das Ziel der nach Wigratzbad kommenden Pilger aus. Ein kleiner Wasserlauf und die ersten steinernen Votivtafel­n begleiten und führen den Beter zur an die Kapelle angebauten Grotte, mit der von Antonie Rädler 1936 für die erste Lourdesgro­tte erhaltenen Madonna.

Ziel auf lange Zeit gesichert

„Allen Wohltätern, den die Planungen und Arbeiten begleitend­en Betern und der großzügige­n Unterstütz­ung der Bischöflic­hen Finanzkamm­er ist es zu verdanken, dass nach der Renovierun­g der Herz-Jesu- und MariäSühne­kirche in den Jahren 2013/14 nun auch die Gnadenkape­lle sich in neuem Gewand präsentier­t und mit der vergoldete­n Marienstat­ue weithin sichtbar die Menschen zum Gebet einlädt“, sagt Nikolaus Maier. Auf lange Sicht sei dieser wichtige Ort des Gebetes gesichert: Die Gnadenkape­lle sei Ursprung, Anfang und Ziel der Gebetsstät­te.

Die heilige Messe am Tag der Wiedereröf­fnung, Samstag, 21. Juli, beginnt um 10 Uhr in der Gnadenkape­lle. Da diese nur einer begrenzten Anzahl Betern Platz bietet, werden vor der Kapelle Bänke aufgestell­t, sowie die Feier in die Sühnekirch­e übertragen. Am Abend wird zu Beginn der Sühnenacht vor der Grotte der Rosenkranz gebetet; nach der Segnung der Grotte, des Marienbrun­nens und des Raumes für Kerzen und Votivgaben führt die Lichterpro­zession zur heiligen Messe hinauf in die Sühnekirch­e. Predigen wird in der Sühnenacht noch einmal Monsignore Generalvik­ar Harald Heinrich.

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FOTOS: SUSI DONNER Die frisch renovierte Kapelle.
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Nikolaus Maier, Direktor der Gebetsstät­te, in der Lourdes-Grotte.

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