Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Carsharing startet beim Stadtfest in Lindenberg
Opel Kombi wird auf dem Parkplatz am Lindenberger Rathaus stationiert – Dafür wird extra ein Stellplatz ausgeschildert
LINDENBERG - Die Stadt startet beim Stadtfest am kommenden Samstag offiziell mit dem Carsharing. Ab Montag können sich Lindenberger dann im Bürgerbüro für eine Nutzung registrieren lassen. „Ziel ist es, in Lindenberg ein Angebot für Wenigfahrer zu schaffen, das es ermöglicht, auf ein eigenes Fahrzeug zu verzichten oder als Ergänzung zum Erstauto, um keinen Zweit- oder Drittwagen anschaffen zu müssen“, erklärt Klimaschutzmanagerin Irene Juhre das Ziel.
Der Stadtrat hatte im Juni beschlossen, Carsharing anzubieten. Dazu arbeitet die Stadt mit dem Verein Carsharing Bodensee zusammen. Er betreibt neben zwölf Standorten am See auch mehrere im westlichen Allgäu, so in Heimenkirch, Isny und Wangen. Zudem ist er Mitglied im Flinkster-Netzwerk der Deutschen Bahn.
Der Verein stationiert in Lindenberg einen Opel Astra Kombi und rechnet auch die Fahrten ab. Der Vorsitzende und Geschäftsführer Wielant Ratz wird das Projekt am Samstagvormittag im Bereich des Wochenmarktes in der Bahnhofstraße vorstellen. Zudem wird er während des Stadtfestes nachmittags am Rathaus mit Flyern über das Carsharing informieren.
Ratz wird dabei auch den Opel Kombi mitbringen. Das Fahrzeug wird ab dem Wochenende am Lindenberger Rathaus stationiert. Dafür schildert die Stadt an der Sedanstraße einen Stellplatz entsprechend aus. Für ihn wird ein absolutes Halteverbot ausgewiesen. Eine gebuchte Fahrt beginnt an dem Parkplatz, am Ende muss der Pkw auch wieder dort abgestellt werden. Der Standort ist aus Sicht der Klimaschutzmanagerin ideal. Er liege zentral in der Stadt und Nahe am Busbahnhof.
Das neue Angebot stößt offenbar auf reges Interesse. Irene Juhre berichtet jedenfalls von entsprechenden Anfragen. „Es gibt auch in Lindenberg Bürger, die kein Auto haben und beispielsweise abends mit dem ÖPNV nirgends mehr hinkommen“, sagt sie. Das Angebot eines Kombi wende sich grundsätzlich an einen breiten Kreis, der für bestimmte Fahrten ein Auto benötige. Das könne für eine Fahrt zum Bahnhof sein, wenn Gäste mit größerem Gepäck zu Besuch kommen, junge Erwachsene,
Registrierte Nutzer können das Auto rund um die Uhr buchen per Internet unter www.flinkster.de Smartphone-App oder unter Telefon 07541 / 489341. die am Wochenende ein Fahrzeug benötigen oder ältere Mitbürger, die nur ab und zu auf ein Auto angewiesen seien, etwa um größere Einkäufe zu erledigen.
Aus den Erfahrungen in den anderen Städten rechnet der Verein mit einer gewissen Dauer, bis das Angebot angenommen wird. Normalerweise brauche es mindestens ein halbes Jahr, um Carsharing in einem Ort zu etablieren, sagt Wieland Ratz. Im schlimmsten Fall – falls überhaupt niemand das Angebot nutzt – entstehen der Stadt Kosten in Höhe von 550 Euro im Monat.
Das Carsharing ist vergleichsweise einfach. Wer den Pkw nutzen will, muss sich zuvor registrieren. Das kann online geschehen unter www.WestAllgaeuMobil.de oder im Bürgerbüro. Das nimmt laut Juhre ab Montag entsprechende Anträge entgegen. Nötig ist die Vorlage eines Führerscheins. Das Bürgerbüro leitet die Unterlagen dann an WestallgäuMobil weiter. Nach Registrierung und Prüfung des Führerscheins erhält der Nutzer eine Chipkarte, mit der er das Auto öffnen kann. Im Handschuhfach liegen der Autoschlüssel sowie die Tankkarte.