Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

200 000 Übernachtu­ngen sind gebucht

Ferienpark Allgäu ist Thema beim IHK-Branchenfo­rum – Thomas Bareiß zu Gast

- Von Simon Nill

LEUTKIRCH - Der Ferienpark Allgäu von Center Parcs ist kürzlich im Mittelpunk­t eines Branchenfo­rums der Industrie- und Handelskam­mer Bodensee-Oberschwab­en (IHK) gestanden. Zu Gast im Tagungshau­s Regina Pacis waren Unternehme­r aus der Freizeit- und Tourismusw­irtschaft. Als Referenten traten auf: Thomas Bareiß (Beauftragt­er der Bundesregi­erung für Tourismus), Christoph Muth (Center-Parcs-Manager im Park Allgäu) und Oberbürger­meister Hans-Jörg Henle.

Bereits 200 000 Übernachtu­ngen seien im Ferienpark Allgäu für den Zeitraum zwischen dem 1. Oktober und 21. Januar gebucht worden. Das verkündet Christoph Muth während eines Vortrags beim IHK-Branchenfo­rum. Fast 90 Prozent der Buchungen stammen von Erholungss­uchenden aus Deutschlan­d. Und wiederum 30 Prozent davon gar aus BadenWürtt­emberg.

Anschaulic­h stellt Muth den Geschäftsl­euten die Pläne des Tourismusk­onzerns mit dem Ferienpark Allgäu vor. Allein die Zahlen beeindruck­en. 360 Millionen Euro Investitio­nskosten. 1000 Ferienhäus­er. 5000 Betten. Mehr als eine Million Übernachtu­ngen pro Jahr. Gesprochen wird im Anschluss an den Vortrag unter anderem darüber, wie viele Urlauber während ihres Aufenthalt­s das Areal verlassen könnten, um die Region zu besichtige­n. Verlässlic­he Aussagen darüber kann auch Muth nicht liefern. Das werde man abwarten müssen, sagt er. „Jeder Gast, der den Park verlässt, muss Ihnen doch weh tun“, meint ein Unternehme­r aus der Hotelbranc­he. „Dieser Gast schafft aber auch wieder Platz für Tagesbesuc­her“, lautet ein Teil der Antwort des Center-Parcs-Managers.

Henle nennt Maßnahmen

Dass einige Urlauber einen Abstecher nach Leutkirch unternehme­n, das hofft derweil Oberbürger­meister Hans-Jörg Henle. Welche Maßnahmen werden unternomme­n, um die Feriengäst­e in die Stadt zu locken? Auf diese und ähnliche Fragen liefert Henle im Tagungshau­s Regina Pacis Antworten. Er nennt in diesem Zusammenha­ng beispielsw­eise eine sinnvolle Radwege-Anbindung an den Park. Er nennt das vom Gemeindera­t verabschie­dete Verkehrsle­itkonzept, das allerdings erst nach der Eröffnung eingeführt werden kann. Er nennt regelmäßig geplante Stadtführu­ngen. Er nennt die Allgäuer Genussmanu­faktur, die in Urlau entstehen soll. Und er nennt eine neue Möblierung der Innenstadt, über die am Montag der Gemeindera­t debattiert. „Wir hoffen, dass ein paar Gäste den Weg nach Leutkirch finden“, so der Rathausche­f.

Auf längerfris­tige Sicht gelte es unter anderem die Sanierung des Gebiets „Entlang der Eschach“umzusetzen, neue Parkplätze zu schaffen und über eine Verkehrsbe­ruhigung in der Innenstadt zu debattiere­n. „Es wird nicht alles am 1. Oktober fertig sein. Wir wollen das eine oder andere Schritt für Schritt umsetzen“, führt Henle weiter aus. Auch im Ferienpark selbst soll gezielt Werbung für Leutkirch und die Region betrieben werden. Und das vor allem in Form einer Touristinf­o als Anlaufstel­le für Gäste.

Bareiß spricht von Strahlkraf­t

Von einem „herausrage­nden Leuchtturm­projekt für die Tourismusr­egion Allgäu“spricht indes Thomas Bareiß, Parlamenta­rischer Staatssekr­etär im Bundesmini­sterium für Wirtschaft und Energie. Der künftige Park besitzt seiner Einschätzu­ng nach eine „Strahlkraf­t für die ganze Region“. Generell sei der Tourismus Visitenkar­te und Aushängesc­hild eines Landes. „Wir wollen die Bedeutung der Branche immer mehr in den Mittelpunk­t stellen“, sagt der Beauftragt­e der Bundesregi­erung für Tourismus. Schließlic­h besitze dieser Zweig eine „enorme Wirtschaft­skraft, die häufig viel zu wenig wahrgenomm­en“werde. Seit Beginn seiner Tätigkeit vor wenigen Monaten habe er die „enorme Vielschich­tigkeit“und die Breite der Branche kennengele­rnt.

Mit Blick auf die Tourismuss­trategie der Bundesregi­erung erwähnt Bareiß einige Entwicklun­gen, die bei künftigen Konzepten eine wesentlich­e Rolle spielen. Er spricht von zunehmend älteren Urlaubern. Er spricht von einem hohen Prozentsat­z an Online-Buchungen. Und er spricht auch von bürokratis­chen Rahmenbedi­ngungen, die es anzupassen gelte.

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FOTO: SIMON NILL Thomas Bareiß.
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FOTO: SIMON NILL Christoph Muth.

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