Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Es liegt an uns allen“
Band „Noir Blanc“gestaltet Gedenkfeier für Drogentote in der Dreifaltigkeitskirche
LEUTKIRCH - „Es liegt an uns allen, den Süchtigen mit Anstand und Liebe zu begegnen und ihnen beizustehen, wenn sie schwanken“: Dieser Auszug eines Textes von Konstantin Wecker hat sich wie ein roter Faden durch die Feier im Andachtsraum der Dreifaltigkeitskirche am internationalen Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher gezogen.
Gestaltet wurde sie von Mitgliedern des Jugendhauses, Pfarrerin Ulrike Rose und dem Leutkircher Elternkreis, dessen Sprecherin Beate Stör „zu mehr Menschlichkeit im Umgang nicht nur mit Drogenabhängigen, sondern mit Menschen, denen wir täglich begegnen“auffordete. So werde die Welt ein bisschen freundlicher und wärmer. Von der Politik forderte Stör, „Menschen nicht zu kriminalisieren, die süchtig sind nach Drogen, sondern sie wie Kranke zu behandeln, die sie auch sind“.
Zudem sei wichtig, Suchtkranke wie behinderte Menschen gemäß dem Bundes-Teilhabe-Gesetz mit Hilfsangeboten wie Arbeitsmöglichkeiten „teilhaben zu lassen, damit die kranken Menschen nicht noch ihrer letzten Würde beraubt werden“.
Auf der Gedenkfeier wurden von Jugendlichen weitere beeindruckende Texte und Gedichte zum Thema vorgetragenen, wie: „Sprechen dürfen von Dir“(Gitta Deutsch), „Ich soll stark sein, warum?“und „Drogensucht“(Verfasser unbekannt) sowie „Memento“(Mascha Kaléko) und „Abschied von einem guten Freund“(unbekannt).
Mit eingängig-besinnlichen und auch bekannten Songs wie „Dust in the Wind“der Band „Kansas“, „Am Tag, als Johnny Kramer starb“von Juliane Werding und dem Song „We are the world“sorgte die Aichstettener Band „Noir Blanc“für die musikalische Gestaltung.
Berührender Abschluss der Feier war vor dem Eingang der Kirche der Start von weißen Ballons mit den Namen von verstorbenen Drogenabhängigen, getragen von Ballons in Grün, der Farbe der Hoffnung, und begleitet von roten Herzen.