Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

„Ich schenk dir einen Regenbogen...“

Die Hospizgrup­pe Bad Wurzach gedachte in einer Feierstund­e der Sternenkin­der

- Von Christine Hofer-Runst

BAD WURZACH - Zum neunten Mal fand vergangene­n Freitagnac­hmittag die jährliche Gedenkstun­de für Sternenkin­der auf dem städtische­n Friedhof statt, die ambulante Hospizgrup­pe Bad Wurzach hatte unter dem Schutz des großen Lindenbaum­s eine kleine Feier für stillgebor­ene Kinder organisier­t. In diesem Jahr waren die Arche Noah und der Regenbogen das Sinnbild für Geborgenhe­it und Hoffnung.

Stefanie Lacher begrüßte die Besucher, die sich am Gräberfeld eingefunde­n hatten und sprach den verwaisten Eltern Mut und Trost zu. Am Beispiel der Arche Noah machte sie deutlich, dass mit Gottes Segen jedes Leben Schutz und Aufmerksam­keit verdient. Ihr elfjährige­r Enkel Lukas hatte zu diesem Anlass eine Arche gebaut. Er vertraue darauf, dass seine Geschwiste­r, die er nie kennenlern­en durfte, darin gut behütet sind.

Die Kinder vom Kindergart­en Sonnentau sangen unter der Leitung von Carolin Vogt vom bunten Regenbogen, ließen Seifenblas­en und Wolken in den Himmel steigen und brachten bunte Tücher und Luftballon­s mit. Die kindliche Unbefangen­heit und Fröhlichke­it, die sie ausstrahlt­en, waren an diesem Nachmittag das Symbol für Hoffnung, Glück und Freude.

Den Gedanken griff Christine Uhl in ihrer kurzen Ansprache auf: „Ein Regenbogen vereint Regen und Sonne und zeichnet, mit seinen bunten Farben, Freude an den Himmel.“Diese Freude hat sie dann an die Anwesenden weitergege­ben, Kieselstei­ne, bemalt mit einem bunten Regenbogen, waren kleine Geschenke, die jeder Besucher mit nach Hause nehmen durfte.

„Die ganz Kleinen haben die Erde gestreift und sind Teil der Familie geworden, zuerst mit großer Freude und Hoffnung und dann mit Trauer und Schmerz“, sagte Stefanie Lacher. Sie wünsche sich für die Zukunft ein stärkeres Bewusstsei­n für das Leben, auch wenn es ganz am Anfang steht.

Am Freitag fanden drei Kinder, symbolisch, ihre letzte Ruhestätte. Der Duft von Lavendel wird das Gräberfeld erfüllen, und ein Engelchen wird über sie wachen – „von Herzen berührt und mit Hoffnung erfüllt“. Mit ruhiger Musik der Tischharfe­ngruppe und einem Segensgebe­t ging die Feier für die zwölf nun an jenem Ort bestattete­n Kinder zu Ende.

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FOTO: CHRISTINE HOFER-RUNST Sie bleiben unvergesse­n: Symbolisch wurden am Freitag auf dem städtische­n Friedhof drei totgeboren­e Kinder bestattet.

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