Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Ich schenk dir einen Regenbogen...“
Die Hospizgruppe Bad Wurzach gedachte in einer Feierstunde der Sternenkinder
BAD WURZACH - Zum neunten Mal fand vergangenen Freitagnachmittag die jährliche Gedenkstunde für Sternenkinder auf dem städtischen Friedhof statt, die ambulante Hospizgruppe Bad Wurzach hatte unter dem Schutz des großen Lindenbaums eine kleine Feier für stillgeborene Kinder organisiert. In diesem Jahr waren die Arche Noah und der Regenbogen das Sinnbild für Geborgenheit und Hoffnung.
Stefanie Lacher begrüßte die Besucher, die sich am Gräberfeld eingefunden hatten und sprach den verwaisten Eltern Mut und Trost zu. Am Beispiel der Arche Noah machte sie deutlich, dass mit Gottes Segen jedes Leben Schutz und Aufmerksamkeit verdient. Ihr elfjähriger Enkel Lukas hatte zu diesem Anlass eine Arche gebaut. Er vertraue darauf, dass seine Geschwister, die er nie kennenlernen durfte, darin gut behütet sind.
Die Kinder vom Kindergarten Sonnentau sangen unter der Leitung von Carolin Vogt vom bunten Regenbogen, ließen Seifenblasen und Wolken in den Himmel steigen und brachten bunte Tücher und Luftballons mit. Die kindliche Unbefangenheit und Fröhlichkeit, die sie ausstrahlten, waren an diesem Nachmittag das Symbol für Hoffnung, Glück und Freude.
Den Gedanken griff Christine Uhl in ihrer kurzen Ansprache auf: „Ein Regenbogen vereint Regen und Sonne und zeichnet, mit seinen bunten Farben, Freude an den Himmel.“Diese Freude hat sie dann an die Anwesenden weitergegeben, Kieselsteine, bemalt mit einem bunten Regenbogen, waren kleine Geschenke, die jeder Besucher mit nach Hause nehmen durfte.
„Die ganz Kleinen haben die Erde gestreift und sind Teil der Familie geworden, zuerst mit großer Freude und Hoffnung und dann mit Trauer und Schmerz“, sagte Stefanie Lacher. Sie wünsche sich für die Zukunft ein stärkeres Bewusstsein für das Leben, auch wenn es ganz am Anfang steht.
Am Freitag fanden drei Kinder, symbolisch, ihre letzte Ruhestätte. Der Duft von Lavendel wird das Gräberfeld erfüllen, und ein Engelchen wird über sie wachen – „von Herzen berührt und mit Hoffnung erfüllt“. Mit ruhiger Musik der Tischharfengruppe und einem Segensgebet ging die Feier für die zwölf nun an jenem Ort bestatteten Kinder zu Ende.