Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Die Gegentore fallen teils zu einfach
Der Fußball-Regionalligist SSV Ulm 1846 gewinnt das Testspiel gegen den Oberligisten FV Ravensburg mit 7:0 – Testspieler gefällt nicht
HAISTERKIRCH - Für den FV Ravensburg ist es gut, dass es bis zum Saisonstart in der Fußball-Oberliga noch drei Wochen sind. „Wir sind in der Vorbereitung in einem Loch“, sagte FV-Trainer Steffen Wohlfarth nach dem 0:7 im Testspiel gegen den Regionalligisten SSV Ulm 1846. „Das ist auch völlig normal. Aber dennoch dürfen wir eigentlich keine sieben Tore kassieren.“Für einen Testspieler war es im Trikot des FV wohl der erste und zugleich letzte Auftritt.
0:1 gegen den bayerischen Regionalligisten FV Illertissen, 1:9 gegen den Bundesligisten SC Freiburg und eben 0:7 im Einlagespiel beim Schussenpokal in Haisterkirch gegen Ulm – hinter dem FV Ravensburg liegen harte Trainingswochen und herbe Niederlagen. „Alle drei Spiele habe ich nicht ausgemacht, das war immer der Wunsch der jeweiligen Veranstalter“, meinte Wohlfarth. „Mir waren das fast zu viele Spiele in kurzer Zeit.“Denn am Samstag trat der FV um 14 Uhr auch noch beim MarkdorfCup an. Gegen den Landesligaabsteiger SV Weingarten gewann Ravensburg durch Tore von Wohlfarth (2), Felix Schäch, Robin Hettel und Daniel Hörtkorn mit 5:0. Am Dienstag um 19 Uhr spielt der FV in Markdorf gegen den VfB Friedrichshafen.
Trikots sind zu ähnlich
Das Ergebnis in Haisterkirch wollten beide Trainer nicht überbewerten. Ulms Holger Bachthaler fand aber, dass es seine Mannschaft sehr gut gemacht hatte. Das musste auch Wohlfarth nach dem 0:7 anerkennen. Die Ulmer, die am Wochenende gegen den SV Waldhof Mannheim in die neue Regionalligasaison starten, ließen den Ravensburgern nicht den Hauch einer Chance. Mit besserer Chancenverwertung hätte es bereits nach zehn Minuten 2:0 für die Ulmer heißen können. So dauerte es bis zur 27. Minute, ehe durch Michael Schindele das überfällige 1:0 für den SSV fiel. Johannes Reichert sorgte vor der Pause noch für das 2:0.
Die Ulmer kamen mit grünen Trikots und schwarzen Hosen nach Haisterkirch, der FV wollte in seinem neuen neongelben Outfit spielen. Diese Farben waren Schiedsrichter Philipp Lehmann allerdings zu ähnlich – der FV musste in seinen blauen Warmmachtrikots spielen. Erstmals setzte Wohlfarth die Doppelspitze Rahman Soyudogru und Daniel Schachtschneider ein. Das sah in Teilen ganz gut aus – Soyudogru scheiterte früh am ganz weit herausgeeilten SSV-Torwart Christian Ortag. Doch in Summe war der FV klar unterlegen. „Das Engagement und die Laufbereitschaft haben gestimmt“, sagte Bachthaler. „Wir sind auf einem richtigen Weg.“
Der FV dagegen hat noch einen Weg vor sich. Zur zweiten Halbzeit brachte Wohlfarth den Testspieler Alexandar Petrovic, der zuletzt in der österreichischen Regionalliga West beim SCR Altach II spielte. Der Innenverteidiger kam gleich zu spät gegen Vitalji Lux, der auf 3:0 erhöhte, und hatte auch sonst keine guten Szenen. „Es ist immer schwer mit einem Testspieler, der die Mannschaft nicht kennt“, sagte Wohlfarth. Dass der 22-jährige Petkovic noch weitere Spiele für den FV macht, ist aber unwahrscheinlich. Weil die Ravensburger nicht wissen, wie lange Sebastian Mähr (Bandscheibenvorfall) ausfallen wird, suchen sie nach einem Ersatz. In der ersten Halbzeit verteidigte Bartosz Broniszewski neben dem starken Philipp Altmann.
Vor allem gegen die schnellen Bälle der Ulmer in die Spitze hatte der FV immer wieder große Probleme. Überragend aufseiten des SSV war Ardian Morina, der viele gute Szenen hatte. In regelmäßigen Abständen baute Ulm in der zweiten Halbzeit dann die Führung aus.
FV Ravensburg – SSV Ulm 1846 0:7 (0:2) – Tore: 0:1 Michael Schindele (27.), 0:2 Johannes Reichert (38.), 0:3 Vitalji Lux (48.), 0:4 Steffen Kienle (55.), 0:5 Lux (71.), 0:6 David Kammerbauer (85.), 0:7 Thomas Rathgeber (88.) – FV: Mesic – Zimmermann (69. S. Boneberger), Broniszewski (46. Petkovic), Altmann, Fiesel – B. Soyudogru (59. Schäch), Reiner (69. Estevez Fernandez), Hörger, J. Boneberger – R. Soyudogru (59. Chrobok), Schachtschneider.