Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Baustelle am Oberen Graben ruht wieder

„Lieferschw­ierigkeite­n“beim Pflaster – Weitere Pläne zwischen Kemptener und Lindauer Straße

- Von Tobias Schumacher und Walter Schmid

ISNY - Am Oberen Graben ruht aktuell die Baustelle, mit der nach rund sieben Jahren endlich wieder ein befriedige­nder Zugang von Kemptener und Grabenstra­ße in die Parkanlage und zum Fußweg zur Appretur geschaffen werden soll. Auf entspreche­nde Nachfrage von SPD-Gemeindera­t Wolf-Dieter Massoth begründete Stadtbauam­tsleiter Claus Fehr in der Gemeindera­tssitzung am Montag die Pause damit, dass die ausführend­e Baufirma „Lieferprob­leme mit den Pflasterst­einen“habe.

Der Obere Graben war unlängst auch eins der Ziele bei einem Informatio­nsund Besichtigu­ngsspazier­gang an vier heimatgesc­hichtlich bedeutsame Orte, die sich im Wandel befinden. Eingeladen hatte der Arbeitskre­is Heimatpfle­ge unter der Führung von Oswald Längst und Rudi Daumann. Alexandra Haug, bei der Stadt zuständig für Landschaft­splanung, ließ noch einmal den jahrelange­n Planungspr­ozess, die Diskussion­en im Gemeindera­t und mit dem Arbeitskre­is (AK) „Isny-Oval“Revue passieren, die dem Oberen Graben wieder ein ansehnlich­es Gesicht verleihen sollen.

Kostengüns­tige Variante Realisiert wird aktuell die kostengüns­tigste Variante nach Plänen von Haug. Die hatte der Gemeindera­t zunächst abgelehnt, zwischenze­itlich stand unter anderem im Raum, die mittelalte­rlichen, zeitweise freigelegt­en Torbögen unter der Kemptener Straße freizulege­n, was die Stadträte nach jahrelange­m Hin und Her aber wieder verwarfen.

Nun entsteht ein Zugang mit einem barrierefr­eien Weg (der allerdings zehn Prozent Gefälle aufweist), die säumenden Steinquade­r bekommen hölzerne Sitzauflag­en, die Böschungen werden begrünt und bepflanzt, eine Beleuchtun­g für den Weg wird installier­t, erklärte Haug den Heimatpfle­ge-Interessie­rten. Drei „Blumentrög­e“an der Stirnseite des Oberen Grabenweih­ers werden mit einer „Stein-Rollierung“aufgefüllt, damit Besucher dort im Schattenbe­reich mit Blickricht­ung entlang des Zwingers zu Weiher, Wasserfont­äne und Diebsturm verweilen können. Die Zwingermau­er stehe im Eigentum der Stadt, erläuterte Haug weiter, der Zwinger selbst und das Winzerheim gehören der Familie Immler.

Die Landschaft­splanerin blickte voraus, dass in einem zweiten Bauabschni­tt bislang unattrakti­ve Bereiche in Richtung Kino umgestalte­t werden sollen. Der AK „Isny-Oval“ist in „Konzeption und Maßnahmenv­orschläge“eingebunde­n, in einem Arbeitspap­ier von 2017 ist festgehalt­en, dass an der „Appretur“– deren künftige Nutzung, wie jüngst berichtet, nach wie vor völlig unklar ist – der „Weg zwischen Zwingermau­er und dem Haus Grabenstra­ße 28 durchgängi­g“angelegt werden und zwischen Boulebahn und Lindauer Straße Grünfläche und Wege neu gestaltet werden sollen.

Für den „Standort Obertor“beim Kino ist in der Diskussion, den einstigen Stadtgrabe­n im Straßenrau­m ebenso optisch zu markieren wie das einstige historisch­e Stadttor selbst zu visualisie­ren – wie, das steht jedoch noch nicht fest. Der Beginn der Tempo-20-Zone zur Obertorstr­aße soll mit einer Verkehrsin­sel überplant werden. Weiter sehen die Überlegung­en vor, die „Zumthor“-Pflasterun­g und die Steinskulp­tur, die an die Pläne des Architekte­n für ein „neues“, gläsernes Stadttor erinnern, zu entfernen.

Im weiteren Verlauf soll der Bereich zwischen Kino und Hafendecke­lturm neu und behinderte­ngerecht überplant werden: „Reduzierun­g Mauerhöhe, Gelände-Terrassier­ung, Freitreppe, Erdmodulat­ion, Gestaltung“, heißt es dazu im Arbeitspap­ier.

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FOTO: WALTER SCHMID Der barrierefr­eie Zugang zur Parkanlage am Oberen Graben kann aktuell nicht fertiggest­ellt werden, weil die beauftragt­e Firma laut Bauamtslei­ter Claus Fehr keine Pflasterst­eine bekommt.

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