Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Angela Reuß erzählt Geschichte eines Heimkehrers
Das Kulturcafé des Vereins Treffpunkt Asyl findet regen Zuspruch – Band Noir Blanc sorgt für die Musik
BAD WURZACH - Der Treffpunkt Asyl Bad Wurzach hat für sein jüngstes Kulturcafé erneut ein vielseitiges und abwechslungsreiches Programm ausgearbeitet.
Bei herrlichem Sommerwetter fanden sich in dieser Woche zahlreiche Gäste im Hof des Salvatorkollegs ein, um der Buchvorstellung von Angela Reuß zu folgen und sich bei Musik der regional bekannten Aichstetten Band Noir Blanc auszutauschen.
Begrüßt wurden die Gäste mit Musik von Noir Blanc unter der Leitung des Aichstettener Bürgermeisters Dietmar Lohmiller. Gegründet wurde sie 2015 als Integrationsansatz. „Musik und Sport sind die einfachsten Wege, Menschen zusammenzubringen, Vorurteile auszuräumen und Zusammenhalt zu fördern“, war die Antwort von Dietmar Lohmiller auf die Frage, wie diese Idee geboren wurde.
Es sei anstrengend, aber es mache ihm große Freude, mit jungen Leuten zu musizieren. Der humanitäre Ansatz und der Zuspruch bei zahlreichen Auftritten, ermutige ihn, das Projekt weiterzuführen.
Monika Müller-Ries bat im Anschluss die Gäste um Aufmerksamkeit für die Lesung aus dem Buch „Don’t go Backway“. Angela Reuß hat die Geschichte von und über Joseph Moore aufgeschrieben, der sich auf die Reise von Gambia nach Kißlegg machte. Sie beschrieb die Eindrücke, die Moore in Deutschland erlebte und sein unglaubliches Heimweh nach Afrika. Gemeinsam mit der Familie Reuß reifte der Gedanke an Rückkehr; eine Rückkehr, die nur mit Geld, Perspektive und Struktur möglich ist. Joseph Moore hat sich in seiner Heimat eine Existenz aufgebaut. Mit Erspartem erwarb er ein Taxi und kann damit seinen Lebensunterhalt selbst bestreiten. Er ist ein Vorbild für seine Landsleute, die künftig ihr Heimatland unterstützen möchten und so den Aufbau von Gambia mitgestalten können.
Geselligkeit kommt beim Asylkreis auch nicht zu kurz. In der Mensa des Salvatorkollegs war ein vielfältiges Salatbüfett aufgebaut worden – und Peter Sellmayr, dem Vorsitzenden des Vereins, wurde die Aufgabe des Grillmeisters übertragen. Er sorgte bestens dafür, dass sich alle Besucher stärken konnten.
Die Verantwortlichen durften sich über einen äußerst erfolgreichen Abend mit vielen interessierten Gästen freuen.