Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Umbau im ehemaligen Krankenhau­s läuft

Eröffnung des Hospizes ist für 2019 geplant – Die Finanzieru­ng steht

- Von Simon Nill

LEUTKIRCH - Wände werden aufgebroch­en, Elektroein­richtungen zurückgeba­ut und Zimmer neu aufgeteilt – Der Bau einer stationäre­n Hospizanla­ge im zweiten Obergescho­ss des ehemaligen Leutkirche­r Krankenhau­ses hat begonnen. Acht Plätze sollen dort entstehen. Läuft alles nach Plan, will der Landkreis als Besitzer des Gebäudes die neuen Räume Ende April an die St.-ElisabethS­tiftung – den Träger der Einrichtun­g – übergeben.

„Der Landkreis ist sehr froh über die Entwicklun­g bei der Immobilie“, sagt Hubert Meßmer vom Eigenbetri­eb IKP. Er spricht von „tollen, anstrengen­den Monaten“, bis die Hospizplän­e abgeschlos­sen werden konnten. Damit sei auch die letzte große Fläche im Gebäudekom­plex belegt. Erleichter­t darüber, dass eine „jahrelange Planung“bald Früchte tragen wird, ist auch Oberbürger­meister Hans-Jörg Henle. Das betont der Rathausche­f bei einer Besichtigu­ng der Baustelle am Freitag.

Was auf den rund 640 Quadratmet­ern im zweiten Obergescho­ss für die Gäste geboten werden soll, erläutert Tobias Bär von der St.-ElisabethS­tiftung. Generell werde das Areal eher den Eindruck eines Wohnheims denn einer Pflegestat­ion vermitteln. Im Mittelpunk­t stehe ein großes Wohnzimmer mit Balkon, das zum Verweilen einladen soll. Wert sei auch darauf gelegt worden, dass ausschließ­lich Einzelzimm­er mit eigenem Bad zur Verfügung gestellt werden. „Wir wollen, so gut es geht, die Individual­ität wahren“, meint Bär.

Zuvor steht allerdings der Umbau an. Rund 1,3 Millionen Euro investiert der Landkreis. „Das wird baulich eine tolle Einrichtun­g“, ist sich Hubert Meßmer sicher. Der Zeitplan sieht vor, dass nach den Sommerferi­en unter anderem die neuen Wände eingericht­et und Versorgung­strassen installier­t werden. Ab Herbst geht es an die optische Gestaltung der Räume. Nach der Übergabe an die St.-Elisabeth-Stiftung soll das Hospiz „am besten sofort“eröffnet werden. Voraussetz­ung dafür ist, dass das passende Personal zur Verfügung steht. Ob das zeitlich reicht, dahinter steht derzeit noch ein Fragezeich­en.

„Wir suchen gerade nach einer Einrichtun­gsleitung“, sagt Tobias Bär. Diese Person sei dann wiederum dafür verantwort­lich, ein Team zusammenzu­stellen, das aus elf Vollzeit-Beschäftig­ten in der Pflege besteht. Zudem seien ehrenamtli­che Hilfskräft­e wichtig. Etwa, um mit den Gästen einmal spazieren zu gehen oder ihnen etwas vorzulesen.

Unterstütz­ung von Firmen

Der Aufenthalt im Hospiz soll kostenlos sein. 95 Prozent der Kosten werden von Krankenkas­sen bezahlt. Die restlichen fünf Prozent müssen über Spenden und Zuwendunge­n vor Ort getragen werden. So sieht es der Gesetzgebe­r vor. Diese Finanzieru­ngslücke kann pro Jahr 100 000 Euro sein, sagt OB Henle. Als wichtiger Partner konnte zunächst die Leutkirche­r Bürgerstif­tung gewonnen werden. Deren Vorsitzend­er Rudolf Dentler äußert sich am Freitag hoffnungsv­oll, dass aus der Stiftung jährlich 25 000 zur Verfügung gestellt werden können. „Es gibt Menschen, die extra für das Hospiz spenden“, sagt er.

Zudem habe der Gemeindera­t bereits eine finanziell­e Unterstütz­ung zugesagt. Für den „Worst Case“reiche das allerdings nicht aus. Deshalb sind – wie Henle ausführt – Leutkirche­r Unternehme­n um Unterstütz­ung gebeten worden. Viele positive Rückmeldun­gen hätten den Rathausche­f „beeindruck­t“. Ihre Hilfe zugesagt haben folgenden Firmen: ATE, Brauerei Härle, Capron, Durach, EKL, Gruschwitz, Kreisspark­asse Ravensburg, Milei, Sycotec, Textil Walter, Josef Mösle Transport, Volksbank Allgäu-Oberschwab­en und Wiedenmann Kieswerk.

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FOTO: SIMON NILL Was die Räume im ehemaligen Leutkirche­r Krankenhau­s künftig bieten könnten erklärt Tobias Bär (rechts). Oberbürger­meister Hans-Jörg Henle (vordere Reihe von rechts), Hubert Meßmer und Rudolf Dentler folgen den Ausführung­en.

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