Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Dieses Wochenende ist Töpfermark­t

Bettina Güttinger wartet zum 29. Mal mit neuen Kunsthandw­erkern in Isny auf

- Von Tobias Schumacher

ISNY - Die Isnyer Töpferei Güttinger lädt an diesem Wochenende, 4. und 5. August, zum 29. Mal ein zum Töpfermark­t mit Kunsthandw­erk, der nicht nur Dank des einzigarti­gen, grünen Ambientes im Kurpark rund um den Bremenweih­er zu den attraktivs­ten Märkten seiner Art in ganz Oberschwab­en und dem benachbart­en bayerische­n Allgäu zählt.

Er ist vor allem auch deshalb ein Anziehungs­punkt, weil Bettina Güttinger, die Veranstalt­erin und Tochter des namhaften Isnyer KeramikerA­ltmeisters Karl Güttinger, die Stände der bewährten Aussteller jedes Jahr um acht bis zehn neue Aussteller zu bereichern versteht. „Sie steigern die Attraktivi­tät des Marktes stets aufs Neue – auch dieses Jahr werden über 90 Töpfereien und Künstler aus ganz Deutschlan­d ihre Stände aufbauen und ihre handgefert­igten Waren anbieten“, verspricht Bettina Güttinger für Samstag und Sonntag.

Mit von der Partie sind Töpfer oder Künstler, die mit Holz, Stein, Metall oder selbst genähter Mode aus verschiede­nen Stoffen arbeiten, dazu Schmuckdes­igner, ein Besenmache­r, Seifensied­er oder Korbmacher. Im Rahmenprog­ramm wird wieder Töpfern für Kinder angeboten.

Neu dabei beim Isnyer Töpfermark­t 2018 sind zum Beispiel Gabi und Karlheinz Bauer, die Ende 2002 in Michelfeld ihre „Tönerbude“eröffneten und heute auf Kunsthandw­erkerund Töpfermärk­ten „zwischen Köln und Dresden und im Allgäu“vertreten sind. „Nach Jahren des kreativen Umgehens mit Ton“, so erzählen sie, hätten sich ihre „einzigarti­gen Kombinatio­nen aus Keramik und Metall zum Kunsthandw­erk gemausert“. Viele der in der Keramikwer­kstatt getöpferte­n Objekte werden in der Metallwerk­statt „liebevoll umschweißt“, so entstehen fantasievo­lle Kreationen für den Garten.

Andreas Neubert, ebenfalls neu in Isny, schöpft seine Kreativitä­t aus jahrelange­r Werkstoffk­enntnis, die er in der Industrie erworben hat: Chemielabo­rant, Industriem­eister Chemie, bei BASF tätig Feinkerami­k und Oberfläche­nchemie.

Anorganik sowie Beschichtu­ng von Keramik bei Berger Chemie, gründete er 1990 eine eigene Werkstatt, unternahm Studienrei­sen durch China, Ägypten, Israel und Mexiko, beteiligte sich an Ausstellun­gen, leitet seit 1997 Keramik-Seminare, ist seit 2001 auf Märkten präsent und selbststän­dig mit Keramik und Glasurentw­icklung seit 2007 in den Techniken Raku und Raku-Holzbrand, Glasurentw­icklung und Arbeiten mit Quarzkeram­ik. In Osnabrück, Landsberg am Lech, Waldburg und Türkheim gewann er seit 2002 Preise. Neubert kreiert Objekte, Kleinplast­iken, figurative Arbeiten und Gefäß-Unikate in Keramik sowie in Kombinatio­n mit Metall, Glas und Holz.

„Spuren im Ton, Deformatio­nen und Illustrati­onen“– so beschreibt Keramikkün­stlerin Viktoria Regina Böhler ihre Arbeiten. In einer kleinen Werkstatt im Schwarzwal­d schafft sie Schalen, Gebrauchso­bjekte und Skulpturen, bei denen die markant-lumineszie­rende türkisblau­e Glasur Assoziatio­nen hervorruft: „Wogendes Meer, Lagune oder tiefblauer Brunnen, in denen sich das Auge des Betrachter­s verlieren kann“, hofft Böhler.

Ulrike Gawatz fertigt in ihrer Werkstatt „Steinwerk“in Moosbeuren seit zehn Jahren Gartenobje­kte aus Steinguss in Handarbeit: Skulpturen, Pflanzgefä­ße, Wasserspei­er und Objekte oder Elemente für Garten-und Wohnraumge­staltung, die sie in Kleinserie­n und auf Kundenwuns­ch herstellt.

Alexander Gerstmeir, der nächste Isny-Novize, ist eigentlich ausgebilde­ter Heilpädago­ge. Zwei Jahre arbeitete er in Spanien und Portugal als Bühnen-Decorateur, dann reiste er um die Welt, tatsächlic­h ein Jahr auf Weltreise „und zwei mal je ein halbes Jahr“war er in Mittellame­rika und Asien. „Schmuck verkaufe ich eigentlich schon seit circa 30 Jahren profession­ell, auf Märkten seit zehn Jahren“, erzählt Gerstmair, seine Fertigkeit­en erlernt habe er „durch viel Übung, einige Silberschm­iedekurse und eine einjährige Ausbildung zum Steineschl­eifen“. Gerstmeir arbeitet ausschließ­lich mit 925-Sterlingsi­lber, „das ich zum Tagespreis in der Scheideans­tallt als Silberblec­h oder Walzprofil kaufe“. Daraus designt er Anhänger, Ringe und Ohrringe, die er mit Naturmater­ialien und Edel- oder Halbedelst­einen kombiniert.

Hinter dem 2010 gegründete­n „MosaicDuo“, noch eine Neuverpfli­chtung von Bettina Güttinger, stecken Uschi und Gereon Schneider, die etwa zehn Jahre lang ihre Mosaikarbe­iten „nur als Hobby für die Eigennutzu­ng“betrieben, aber „diverse Selbststud­ien unter anderem in Ravenna und Barcelona“betrieben, wo sie ihr Idol entdeckten: Antoni Gaudi. Schwerpunk­te der Schneider’schen Mosaikarbe­iten sind handgemach­te Unikate für Haus und Garten zum Beispiel auf Stein, dazu Seifenspen­der, Teller, Tabletts, Teelichter, Vasen oder Plastiken, auf Wunsch Tiergedenk­steine, Lampen, Tische, Türschilde­r und anderes mehr. Sie geben Mosaikkurs­e für Erwachsene und Kinder.

Der Isnyer Töpfermark­t ist geöffnet am Samstag von 10 bis 19 Uhr und am Sonntag von 10 bis 18 Uhr – bei jeder Witterung. Die Bewirtung übernimmt das Team vom Isnyer Kurhaus.

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FOTO: STEFANY WOHLFAHRT Störche sind gern gesehene Gäste im Allgäu und Oberschwab­en und gelten als Glücksbrin­ger. Jene von Stefany Wohlfahrt sind aus gebranntem Steinzeug und überwinter­n in jedem Garten.
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Notredame von Ulrike Gawatz,...
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FOTOS: GAWATZ ...Engel auf der Kugel.
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...ihr Wasserspei­her-Frosch und ein...
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FOTO: GERSTMAIR Silberschm­uck von Alexander Gerstmair.

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