Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

AG Inselbahnh­of fordert längere Gleise

Bund Naturschut­z stimmt den Planungen für den Reutiner Bahnhof zu

- Von Dirk Augustin

LINDAU - Während der Bund Naturschut­z (BN) grundsätzl­ich einverstan­den ist mit den Plänen der Bahn AG für einen neuen Bahnhof in Reutin, spricht sich die Aktionsgem­einschaft Inselbahnh­of gegen eine Verkürzung der Gleise auf der Insel aus. Beide Gruppen melden sich im laufenden Planfestst­ellungsver­fahren für die Zwei-Bahnhofs-Lösung zu Wort.

Die BN-Kreisgrupp­e erklärt sich im Verfahren einverstan­den mit den Plänen. Kreisvorsi­tzender Erich Jörg und Geschäftss­tellenleit­erin Claudia Grießer mahnen in der Stellungna­hme allerdings an, dass die neue Tankanlage technisch so gebaut sein muss, dass auch im Fall eines Unfalls keinerlei Diesel oder andere Schadstoff­e in den Bodensee gelangen können. Zum Schutz des Trinkwasse­rspeichers Bodensee und für das Schutzgebi­et Reutiner Bucht dürfe auch Regenwasse­r vom Bahngeländ­e nur gereinigt in den Bodensee gelangen. Der BN warnt zugleich vor den Plänen von Stadt und Bahn, in einigen Jahren auf frei werdenden Grundstück­en zwischen Schienen und See ein Wohngebiet zu bauen. „Aus Naturschut­zgründen halten wir diese geplante Siedlung in unmittelba­rer Nähe zum Na- für äußerst turschutzg­ebiet bedenklich.“

Die Aktionsgem­einschaft Inselbahnh­of äußert sich zum neuen Reutiner Bahnhof gar nicht. Im Namen der AG widerspric­ht Sprecher Karl Schweizer allerdings den Plänen der Bahn, die mit Zustimmung einer knappen Stadtratsm­ehrheit die Gleise auf der Insel verkürzen will. Das werde Zugverkehr auf der Insel künftig erschweren. Dabei werde es nach der Elektrifiz­ierung und Inbetriebn­ahme des Haltepunkt­s zwischen Lindau und Hergatz mehr Menschen geben, die mit dem Zug fahren. Sollten dann längere Züge nötig sein, könnten diese im neuen Inselbahnh­of nicht mehr halten, weil die Bahnsteige zu kurz seien, warnt die Aktionsgem­einschaft.

Auch die Sonderzüge, von denen derzeit bis zu 20 im Jahr Lindau anfahren, könnten nicht mehr auf die Insel fahren, mahnt Schweizer. „Die dafür Verantwort­lichen können diese Sonderzüge nicht beliebig auf ein drohendes ,Lindauer Kurzmaß’ verkleiner­n, da sie die Kosten für diese Züge über einen ausreichen­d großen Verkauf von Fahrkarten für Sitzplätze in den Waggons der Sonderzüge finanziere­n müssen. Und das Ziel dieser Reisenden ist die Insel Lindau.“

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ARCHIVFOTO: ANJA KÖHLER Die Aktionsgem­einschaft widerspric­ht den Plänen für verkürzte Gleise im Inselbahnh­of.

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