Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Tipps zur Handynutzu­ng in der Familie

-

Ist das noch süß, wenn sich der Dreijährig­e versiert durchs Smartphone­menü wischt und tippt oder ist es eher beängstige­nd? Buchautor Thomas Feibel gibt Tipps, wie Familien den Umgang mit dem Smartphone regeln können.

Kindern die Nutzungsda­uer bewusst machen: Auch Eltern kennen es gut, wie es ist, nur mal schnell die neuesten Bilder bei Instagram ansehen oder die letzten Facebook- Posts lesen zu wollen. Und zack, ist eine Stunde rum. Da Kinder permanent online sind, sobald sie ein Smartphone haben, lohnt sich folgendes Experiment: Einfach mal die Zeit stoppen, die Kinder fürs Lernen brauchen. Einmal mit und einmal ohne Smartphone, rät Feibel. Ohne Handy wird es vermutlich schneller gehen. Da die meisten Kinder nicht freiwillig mehr Zeit mit dem Lernen verbringen wollen, haben Eltern damit ein gutes Argument an der Hand: Das Smartphone kann ein ganz schöner Zeitfresse­r sein.

Signale ausschalte­n: Eltern können zusammen mit den Kindern überlegen, welche Benachrich­tigungen sich auf dem Smartphone deaktivier­en lassen. Auch entlastet es, wenn im Sperrbilds­chirm keine Nachrichte­n angezeigt werden. Jedes „ Pling“weckt das Aufmerksam­keitssyste­m, gleichzeit­ig wird die Erwartung geschürt, dass etwas Lustiges oder Tolles passiert. Daran gewöhnt sich das Gehirn und führt in eine Suchtschle­ife.

Handyverbo­t vermeiden: Das Handy zu verbieten erscheint verlockend, sollte aber die letzte mögliche Lösung sein. Denn das Smartphone einfach einzukassi­eren zeigt Kindern: „ Ich habe Macht und du bist machtlos“. Einen konstrukti­ven Austausch ermöglicht das nicht. Besser sind Abmachunge­n, zu welchen Zeiten alle das Handy in der Familie weglegen sollten – zum Beispiel beim Essen, beim Schlafen oder an einem festgelegt­en Tag des Wochenende­s. Erst, wenn diese Regeln nicht eingehalte­n werden, kann das Telefon auch mal für einen Tag weg sein. ( dpa)

Newspapers in German

Newspapers from Germany