Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Kneipp-Anlage: Armbad und Trinkbrunnen spucken kein Wasser mehr
Mitarbeiter des städtischen Bauhofes gehen den Problemen auf den Grund
LEUTKIRCH - Wer dieser Tage zur Leutkircher Kneipp-Anlage in der Balterazhofer Straße kommt, stellt schnell fest, dass sich im Tretbecken genügend kaltes Wasser befindet, um sich abzukühlen. Im Armbecken herrscht dagegen gähnende Leere. Und der Trinkwasserbrunnen spuckt keinen Tropfen mehr aus.
Ein technischer Defekt ist laut Bauhofleiter Peter Feuerstein, die Ursache dafür, dass der Trinkbrunnen beim Kneippbecken nicht mehr funktioniert. Laut dem Bauhofleiter soll dieses Problem jedoch so schnell wie möglich behoben werden. Bei der ausbleibenden Wasserzufuhr fürs Armbecken handle es sich wohl um eine Folge der anhaltenden Hitzeperiode.
Während das Tretbecken seit 1976 mit Stadtwasser gespeist wird, bezog das Armbad das kühle Nass bisher aus einer naheliegenden Quelle, die vermutlich laut Feuerstein wegen des mehr als geringen Niederschlags der vergangenen Wochen, wohl versiegt sei. Aus diesem Grund habe der Bauhof beschlossen das Armbad anhand eines Schlauches demnächst und provisorisch mit städtischem Wasser zu versorgen. „Wir warten jetzt erst einmal ab, was der Regen bringt. Sollte dann aus der Quelle wieder Wasser ins Armbad kommen, so lassen wir alles wie gehabt. Wenn nicht, werden wir dieses genauso wie das Tretbecken an die städtische Wasserversorgung an- schließen“, so Feuerstein. Für sämtliche Kosten zum Erhalt der KneippAnlage kommt die Stadt Leutkirch auf, die heuer bereits in ein neues Ablaufsystem am Tretbecken investierte. Diese Maßnahme sei laut Hansjörg Veser, Vorsitzender des Kneipp-Vereins unumgänglich gewesen, da der Aufgangsweg durch wöchentliches Ablassen des Wassers, um das Becken reinigen zu können, ständig unter Überschwemmungen gelitten habe. „Eine regelmäßige Reinigung ist einfach notwendig, um nicht nur Sauberkeit garantieren zu können. Gleichzeitig gilt es die Rutschgefahr auszuschließen, denn schließlich haben wir als städtischer Betreiber die Verantwortung für die Anlage“, sagte Bernhard Schlenker von der Stadtverwaltung Leutkirch.
Zusätzlich werde es in Bälde beim Tretbecken neue Sitzgelegenheiten geben, die laut Schlenker aus Stein gefertigt seien. „Wir haben die alten Bänke ausrangiert, da diese ziemlich verwittert gewesen sind“. Als Ersatz habe die Stadtverwaltung neue Bän- ke aus Stein, passend zur idyllischen Anlage, in Auftrag gegeben.
Der ursprüngliche Kneipp- Verein wurde im Oktober 1912 in Leutkirch gegründet. Nach einer Ruhephase wurde dieser 2008 unter der Leitung von Hubert Prinz mit 28 Mitgliedern wieder zum Leben erweckt. Im Herbst desselben Jahres konnte der Verein die Sanierung der Kneipp- Anlage anhand einer finanziellen Beteiligung der Stadt Leutkirch in Gang setzen. 2012 wurde ein Barfußpfad gestaltet, seit 2017 ergänzt ein von Leutkircher Handwerkern gestaltete Trinkwasserbrunnen die Anlage. Inzwischen hat der Leutkircher Kneipp- Verein knapp 70 Mitglieder und bietet im Jahresprogramm vielerlei Aktionen und Seminare an, rund um die fünf Kneippschen Säulen Wasser, Bewegung, Heilpflanzen, Ernährung und Lebensordnung. Weitere Informationen gibt es unter www. kneipp- verein- leutkirch. de.