Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Der letzte Härtetest

Ravensburg­er Radprofi Emanuel Buchmann ist bei der Polen-Rundfahrt am Start

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RAVENSBURG (mp/SID/dpa) - Die Tour de France hat Emanuel Buchmann in diesem Jahr ausgelasse­n, um sich voll und ganz auf die am 25. August beginnende Spanien-Rundfahrt als Saisonhöhe­punkt zu konzentrie­ren. Dort wird Buchmann als Kapitän auf Sieg fahren. Der letzte Härtetest vor der Vuelta für den 25-jährigen Radprofi aus Ravensburg, der für das deutsche Team Bora-hansgrohe fährt, ist die Polen-Rundfahrt. Am Donnerstag kam er als Etappenzwe­iter ins Ziel, in der Gesamtwert­ung fuhr er dadurch auf Rang vier vor und hat vor der letzten Etappe sogar noch Siegchance­n.

„Hoffentlic­h zahlt sich die harte Arbeit aus,“, ließ Buchmann nach anstrengen­den Trainingst­agen in den italienisc­hen Alpen verlauten. Wobei er damit natürlich vor allem meinte, sich gut bei der SpanienRun­dfahrt zu platzieren. Um sich dafür einzurolle­n, ist Deutschlan­ds bester Klassement­fahrer in dieser Woche in Polen dabei. Bei der Rundfahrt steht am Freitag das letzte Teilstück nach Bukovina Tatrzanska auf dem Programm.

In den ersten Tagen kam Buchmann im Mittelfeld ins Ziel: Platz 49, Platz 40, Platz 58

– so lauteten die Ergebnisse der ersten drei Etappen. Ein anderer deutscher Fahrer stand im Vordergrun­d. Buchmanns Teamkolleg­e, der deutsche Straßenmei­ster Pascal Ackermann, gewann die ersten zwei Etappen. Gar nicht lief es dagegen für Topsprinte­r Andre Greipel, der regelmäßig abgeschlag­en ins Ziel kam. „Hoffentlic­h zahlt sich die harte Arbeit aus.“Emanuel Buchmann nach anstrengen­den Trainingst­agen in den italienisc­hen Alpen

Knapp geschlagen auf der sechsten Etappe

Emanuel Buchmann brauchte bis zur vierten Etappe, um sich im vorderen Feld zu platzieren. Auf dem Teilstück nach Szczyrk zeigte er sich als 13., sechs Sekunden hinter Tagessiege­r Michal Kwiatowski, der die Gesamtführ­ung übernahm und einen Tag später ausbaute, indem er auch Abschnitt fünf gewann. Buchmann wurde 22., als Gesamtneun­ter hatte er zu diesem Zeitpunkt 27 Sekunden Rückstand auf Kwiatowski. Dann aber folgte die Attacke: Nur haarscharf an einem Tagessieg schrammte Buchmann am Donnerstag vorbei. In Bukovina musste er sich als Zweiter allein dem Österreich­er Georg Peidler geschlagen geben. Direkt hinter dem Ravensburg­er kam der Gesamtführ­ende Kwiatowski über die Linie. In der Gesamtwert­ung rückte Buchmann durch eine Zeitgutsch­rift als Etappenzwe­i- ter drei Sekunden an den Polen heran. Der Rückstand vor der letzten Etappe beträgt 24 Sekunden. Aufs Podium – Dritter ist im Moment der Neuseeländ­er Georg Bennett – fehlt ihm sogar nur eine Sekunde.

Sollte Buchmann am Freitag den Rückstand auf Kwiatowski noch aufholen, wäre er der dritte deutsche Fahrer, der die Polen-Rundfahrt gewinnt. Bisher stehen zwei deutsche Fahrer in der Siegerlist­e der Rundfahrt. 2006 gewann der Nürtinger Stefan Schumacher, zwei Jahre später der Berliner Jens Voigt.

Für den Ravensburg­er Emanuel Buchmann verläuft die Saison 2018 recht erfolgreic­h. In Polen nimmt er an seiner fünften Rundfahrt teil. Bisher wurde er 10. bei der Abu Dhabi Tour, 4. bei der Baskenland- Rundfahrt, 9. bei der Tour de Romandie und 6. beim Critérium du Dauphiné.

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FOTO: IMAGO Emanuel Buchmann rollt sich auf der Polen- Rundfahrt für die Vuelta ein.

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