Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Baubeginn verzögert sich

Baugenehmi­gung lässt auf sich warten – Einige Genossensc­haftsantei­le sind wieder zu haben

- Von Simon Nill

Für die Genussmanu­faktur bei Leutkirch fehlt noch die Baugenehmi­gung.

LEUTKIRCH - Weil die Baugenehmi­gung noch auf sich warten lässt, verschiebt sich der Startschus­s für den Bau der Allgäuer Genussmanu­faktur in Urlau. Eigentlich sollten die Arbeiten bereits begonnen haben. So sahen es jedenfalls die Pläne der Organisato­ren um Christian Skrodzki vor. Derzeit hakt es allerdings beim Brandschut­z. Im historisch­en Brauereige­bäude der Ortschaft sollen in einigen Monaten unter anderem eine Brauerei, Brennerei und Bäckerei, aber auch ein Dorfladen und regionale Kunsthandw­erker Platz finden.

„Das Brandschut­zgutachten hat viel länger gedauert als erwartet. Und jetzt muss an ein paar Punkten noch nachgebess­ert werden“, begründet der Hauptiniti­ator im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“die Verzögerun­g. „Ich hoffe, dass wir die Baugenehmi­gung in vier bis fünf Wochen haben“, ergänzt Skrodzki. Läuft alles nach Plan, sollen anschließe­nd die Arbeiten im historisch­en Brauereige­bäude „sofort“beginnen. Der Wunsch, bis Ostern 2019 die Genussmanu­faktur zu eröffnen, bleibt. „Wir haben das Ziel noch nicht aufgegeben“, verkündet der Geschäftsm­ann.

Um das zu erreichen, werden nach aktuellen Berechnung­en 1,3 Millionen Euro benötigt. Das Geld stammt zu einem Großteil von Mitglieder­n der im April gegründete­n Genossensc­haft „Allgäuer Genussmanu­faktur“. 1111 Anteile sind zu je 1000 Euro angeboten worden. Die Nachfrage sei riesig gewesen. Früh waren sämtliche Beteiligun­gsmöglichk­eiten erschöpft. Nach der Gründung seien allerdings rund zehn Prozent der reserviert­en Anteile nicht gezeichnet worden. Die Folge: Der Kauf ist aktuell wieder möglich. „Ich bin mir aber sicher, dass bis Jahresende wieder alle Anteile vergeben sind“, meint Skrodzki.

Apfelsaft für Herbst geplant

Etwa 60 Prozent der Fläche der künftigen Genussmanu­faktur seien bereits vergeben. Unter anderem „externe Unternehme­r“sollen die Chance erhalten, sich in Urlau zu etablieren. Zusagen gebe es bereits für die Brennerei, die Bäckerei, die Kaffeeröst­erei, die Ölmühle sowie von diversen Kunsthandw­erkern, die ihre Produkte nach der Eröffnung vor Publikum herstellen können. In „guten Gesprächen“seien die Verantwort­lichen zudem mit einem Brauer.

Im Herbst will die Genossensc­haft – nach Kaffee, Bier und Honig – auch einen in Urlau produziert­en Apfelsaft auf den Markt bringen. Im Rahmen der Allgäuer Genusstour am 7. Oktober soll das Getränk vor dem ehemaligen Brauereige­bäude mit einer mobilen Saftpresse hergestell­t werden. Dafür sind die Organisato­ren auf der Suche nach Obstbaumbe­sitzern, die ihre Apfelbäume zur Verfügung stellen. Generell haben die „Genuss-Genossen“auch In- teresse daran, Obstwiesen langfristi­g zu pachten.

Weitere Schätze aufgetauch­t

Mehr als 40 000 Bücher lagerten bis vor einiger Zeit im historisch­en Brauereige­bäude. Damit ist jetzt allerdings Schluss. Die Sammlersch­ätze befinden sich laut Skrodzki in Form von „120 hochbepack­ten Paletten“in einem Gebäude der Leutkirche­r Innenstadt. Dort sollen sie im Herbst von zahlreiche­n ehrenamtli­chen Helfern genauer unter die Lupe genommen werden. „Es sind beim Transport noch ein paar Schätze und auch skurrile Dinge aufgetauch­t“, so der Vorsitzend­e der Genossensc­haft.

Den Initiatore­n schwebt vor, dass in einigen Monaten eine strahlende Genussmanu­faktur ihre Pforten öffnet und ein Ausflugszi­el für Familien bietet. Zur Zielgruppe gehören auch künftige Gäste des Ferienpark­s Allgäu von Center Parcs, der im Herbst eröffnet.

Für die Investoren sei es derweil wichtig, ein Stück Heimat zu erhalten und etwas Gutes für die Region tun zu können. Geplant ist, eine Dividende in Form von produziert­en Nahrungsmi­tteln auszuschüt­ten.

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FOTO: GISELA SGIER
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FOTO: GISELA SGIER In diesem Gebäude in Urlau soll die Allgäuer Genussmanu­faktur entstehen.

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