Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Aalens Traum vom DFB-Pokal

Drittligis­t will heil duch Knochenmüh­le Verbandspo­kal kommen – Auftakt in Gärtringen

- Von Benjamin Post

AALEN - Dieser lange Abend im April in Ulm hatte seine Auswirkung­en. Im altehrwürd­igen Donaustadi­on war es schließlic­h zu einem besonderen Ergebnis gekommen. Der VfR Aalen hatte dabei überrasche­nd den Kürzeren gezogen. Der Regionalli­gist SSV Ulm 1846 hatte die Aalener als Regionalli­gist im Viertelfin­ale aus dem WFV-Pokal geworfen. Die Stimmung danach beim VfR: verständli­cherweise getrübt. Den Verbandspo­kal zu gewinnen war schließlic­h das auserkoren­e Ziel gewesen, da war dieses Aus natürlich bitter, dazu noch im Elfmetersc­hießen, nach Führung in der Verlängeru­ng.

Riesige Euphorie in Ulm

Die Folge: Die Spatzen aus Ulm treffen am Samstag um 15.30 Uhr (Sky) auf den Titelverte­idiger Eintracht Frankfurt. Ein Traumlos, das Donaustadi­on dürfte zum ersten Mal seit 1999/2000 wieder ausverkauf­t sein – damals kamen zu Bundesliga­zeiten 23 500 Zuschauer zu den Ulmer Fußballern – im Spiel gegen Frankfurt. Kein Wunder, dass die Fußballeup­horie in Ulm seit Wochen riesig ist.

Und Aalen? Macht sich nun wieder auf, den Verbandspo­kal zu gewinnen. Das ist, wie in der Vorsaison, das erklärte Ziel. Auch wegen der 100 000 Euro, die das Erreichen des DFB-Pokals garantiert bringen würde. Geld, das jedem Verein helfen würde. Doch jetzt ist erst einmal wieder WFV-Pokal. Der VfR steigt an diesem Mittwoch in den Wettbewerb ein. Und wie es sich gehört, auf dem Dorf. Die Mission Titel startet für Aalen beim Landesligi­sten FC Gärtringen. In der Nähe von Böblingen freut man sich auf den VfR. Für den bedeutet dieses Spiel die berühmte Pflichtauf­gabe.

In der zweiten Runde zählt nur das Weiterkomm­en, vor allem wenn das Ziel klar ist. Im beschaulic­hen Stadion am Weingarten an der Deuf- ringer Straße in Gärtringen, dort wo der VfR heute um 18.30 Uhr bereit stehen muss, werden die Aalener auf einen hochmotivi­erten Gegner treffen – über den sie sich beim VfR informiert haben.

„Wir haben zu wenige Punkte geholt“

Für den VfR ist die Partie aber auch ein weiteres Testspiel. Die Spieler müssen sich noch weiter einfinden in das neue System von Trainer Argirios Giannikis. Darüber hinaus dürfen sich die Profis weiter einschie- ßen, dafür bietet sich der unterklass­ige Gegner an. Die Chancenver­wertung war zuletzt ein Manko. Beim 0:1 am Samstag im Drittligas­piel in Meppen war durchaus mehr möglich – wie insgesamt in den ersten vier Spielen. „Wir haben zu wenig Punkte geholt“, sagt Giannikis. Mit vier Punkten aus vier Spielen belegt der Club von der Ostalb Platz 14.

Um Punkte geht es in Gärtringen nicht, das Spiel bietet aber neben der Pflichterf­üllung andere Möglichkei­ten. Gut möglich, dass beim VfR nach einer englischen Woche die Rotation eintritt. Die Partie gegen den Siebtligis­ten bietet die Gelegenhei­t, die (jungen) bisher nicht berücksich­tigten und Bank drückenden Akteure zu bringen. „Wir werden sicherlich einigen Spielern Praxis geben“, erklärt Giannikis. Zudem könne dieses Spiel dazu dienen, dass sich Kicker auf ihren Positionen weiter einspielen. Ein Großteil der Spieler aus dem Kader der Vorsaison steckt noch in VfR-Trikots – besonders für sie ist die neuerliche Pokalrunde ein Neuanfang. Ulm war gestern. Die Gegenwart ist Gärtringen.

 ?? FOTO: PETER SCHLIPF ?? Der VfR Aalen um Luca Schnellbac­her geht im Pokal wieder auf Balljagd.
FOTO: PETER SCHLIPF Der VfR Aalen um Luca Schnellbac­her geht im Pokal wieder auf Balljagd.

Newspapers in German

Newspapers from Germany