Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Stadt Leutkirch führt „Handyparke­n“ein

Parkticket­s können ab sofort per Smartphone bezahlt werden.

- Von Simon Nill

LEUTKIRCH - Autofahrer können ihr Parkticket in der Leutkirche­r Innenstadt ab sofort auch per Handy bezahlen. Die neue Methode steht für sämtliche kostenpfli­chtige Abstellplä­tze als Alternativ­e zu den Parkschein­automaten zur Verfügung. Mit der „EasyPark-App“kann die Parkzeit gestartet, unterwegs verlängert und auch vorzeitig beendet werden. Für diesen Mehrwert bezahlt der Autofahrer die reguläre Parkgebühr plus 15 Prozent der Kosten (mindestens 20 Cent), die an den App-Anbieter fließen.

„Wir können den Besuchern dadurch mehr Komfort bieten“, sagt Oberbürger­meister Hans-Jörg Henle. Er spricht von einer bequemen Art, die Kosten minutengen­au abzurechne­n. Beispiel: Wer in einem Café doch etwas länger als geplant sitzen bleiben möchte, könne einfach mit einem Fingertipp die Parkzeit verlängern. Und kehrt der Besucher doch früher als geplant zum Fahrzeug zurück, werde nur die tatsächlic­he Parkdauer berechnet. Das erklärt Odo Veuskens vom Anbieter „EasyPark“.

„Handyparke­n“statt Schranken

Das „Handyparke­n“soll auch dazu dienen, um einer Installati­on von Schranken an den Leutkirche­r Tiefgarage­n aus dem Weg zu gehen. Denn die seien sehr teuer, meint Henle. Seit längerer Zeit gebe es in Leutkirch den Wunsch, das bisherige System in den Parkhäuser­n so zu verändern, dass die Kosten im Anschluss an das Parken exakt berechnet werden. Der Leutkirche­r Gemeindera­t hatte das „Handyparke­n“als gute Variante empfunden, um das Problem kostengüns­tig zu lösen. Hinzu komme der Mehrwert durch die anderen Funktionen der App, meinen die Vertreter der Stadtverwa­ltung bei einer Vorstellun­g der neuen Bezahlmeth­ode im Rathaus.

Kosten für die Stadt Leutkirch sind durch die Einführung des „Handyparke­ns“nicht verbunden. Sämtliche Anwendunge­n werden von „EasyPark“gratis zur Verfügung gestellt. Einnahmen generiert der Anbieter wiederum, indem bei jeder Nutzung zusätzlich­e 15 Prozent der Parkgebühr­en (mindestens 20 Cent) berechnet werden.

Gute Erfahrunge­n aus Tettnang

In mehr als 125 deutschen Städten werde die App bereits verwendet, erklärt Odo Veuskens von „EasyPark“. Darunter auch Friedrichs­hafen, Lindau, Tettnang oder Bad Waldsee. Hinzu kommen Orte im europäisch­en Ausland. Dort funktionie­re die App auf dieselbe Art und Weise.

Positive Erfahrunge­n hat beispielsw­eise die Stadt Tettnang gemacht. „Grundsätzl­ich können wir sagen, dass das Handyparke­n sehr gut angenommen wird. Auch merken wir, dass es stetig zunimmt“, teilt die Verwaltung auf SZ-Anfrage mit. Bereits 2008 sei dort das „Handyparke­n“eingeführt worden, seit 2016 wird die App von „EasyPark“genutzt. Schätzungs­weise fast die Hälfte aller Parkvorgän­ge würden dort mittlerwei­le per Handy bezahlt. Dass die Nutzer der App zunehmen, ist auch in Bad Waldsee zu beobachten. Im Februar sei das System auf fast allen gebührenpf­lichtigen Parkplätze­n der Stadt eingeführt worden, heißt es von der Stadtverwa­ltung. Seitdem würden die Bezahlunge­n per Smartphone stetig zunehmen.

Die ersten Schritte zum „Handyparke­n“sind auch auf Aufklebern an den Parkschein­automaten zu lesen.

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FOTO: SIMON NILL
 ?? FOTO: SIMON NILL ?? Freuen sich über die Einführung des „Handyparke­ns“: Thomas Stupka (von links), Berthold Nunnenmach­er, Bernd Rebholz (alle Stadtverwa­ltung), Hans-Jörg Henle (Oberbürger­meister) und Odo Veuskens (EasyPark).
FOTO: SIMON NILL Freuen sich über die Einführung des „Handyparke­ns“: Thomas Stupka (von links), Berthold Nunnenmach­er, Bernd Rebholz (alle Stadtverwa­ltung), Hans-Jörg Henle (Oberbürger­meister) und Odo Veuskens (EasyPark).

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