Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Ausstellung zum Isnyer Reichtum im Wassertor-Museum
Was hat das Leinwandgewerbe mit der Stadt Isny zu tun?
ISNY (ws) - Der Arbeitskreis Heimatpflege hat wie berichtet unlängst geschichtsträchtige Lokalitäten in der Stadt besucht – darunter auch das Wassertor-Museum und den neu konzipierten Ausstellungsteil „vom Flachs zur Leinwand“.
Hans Westhäuser erklärte die Gefängnisebene über dem Torbogen und im ersten Stock den historischen Feuerwehrraum. In der dritten und vierten Etage wurde zudem nun sehr sehenswert die LeinwandProduktion vom Flachsanbau bis zum Webstuhl anschaulich gemacht.
Das Fundament des Wohlstands „Das Leinwandgewerbe bildete vom
14. bis weit ins 17. Jahrhundert hinein das Fundament des Wohlstands der Stadt Isny“, wusste Westhäuser zu berichten. Erst gegen Mitte des
17. Jahrhunderts sei die Zahl der Weberfamilien von 350 auf zirka 70 zurückgegangen. Bis zum Dreißigjährigen Krieg seien in Isny pro Jahr 10 000 circa 60 Meter lange Leinenbahnen als Rollenware mit 50 bis 80 Zentimeter Breite produziert und durch Isnyer Handelsleute verkauft worden. „Vom Flachs zur Leinwand“sei eine mühevolle Arbeit mit vielen Schritten gewesen: Säen, den Boden bearbeiten, liechen, trocknen, riffeln, säubern, rösten, dörren, trocknen, brechen, schwingen, hecheln – all das war nötig, um überhaupt an die Fasern im Halm zur Garngewinnung heranzukommen. Das Rohgarn verkauften die Landwirte dann an die Weber.
Führungen durchs WassertorMuseum werden jeden Samstag um 14 Uhr angeboten. Treffpunkt ist am Zugang zum Turm hinter der Nikolaikirche. Dauer circa eine Stunde, Eintritt drei Euro (zwei Euro ermäßigt). Führungen für Gruppen mit maximal zwölf Personen können über das Tourismusbüro der Isny Marketing gebucht werden, Telefon 07562 / 975630. Weitere Infos gibt’s online auf