Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Das Ende einer Ära: Lollypop sagt Ade
Aulendorfer Kult-Band gibt am Samstag beim Schlossfest ihr Abschiedskonzert
AULENDORF - 25 Jahre Musikgeschehen, 25 Jahre Tanz- und Unterhaltungsmusik, stets mit topaktuellen Titeln und Partymusik für ein breites Publikum aller Altersgruppen im Gepäck: das ist die Aulendorfer Band Lollypop. Nicht umsonst sind sie in der jetzigen Besetzung mit Elmar Schmid, Jürgen Schmid, Claudia Bäder, Jürgen Schoch, Dieter Langlouis und Boris Doubeck weit über die Stadtgrenzen von Aulendorf hinaus bekannt und beliebt. Es gibt wohl kaum einen Aulendorfer, der den gecoverten Pausensong „Lollipop, lollipop, ulala, lollipop… lollipop“– mit dem amüsanten Plop am Ende, erstmals 1958 vom Gesangsquartett The Chordettes populär gemacht, nicht mitsummen kann.
Rund 700 Auftritte, auch in Österreich und der Schweiz, haben die Vollblutmusiker in den letzten 25 Jahren absolviert. Als absolute Höhepunkte gelten die viermaligen Auftritte beim Frühlingsfest in Ras al Khaimah/Dubai. Gleichermaßen in Erinnerung bleibt den Gründungsmitgliedern wohl auch der erste Auftritt, damals noch zu viert, am 23. Mai 1993 im Sternensaal in Reute bei Familie Hörmann. „Das war ein Wahnsinns-Gig(Auftritt) für uns als Newcomerband“, schwärmt Didi Langlouis noch heute von diesem spektakulären ersten Tanzabend. Diese Veranstaltung sei Türöffner für die weiteren Engagements gewesen, denn, „wenn man sagen konnte, dass man im Sternen aufgetreten ist, waren künftige Auftrittsanfragen quasi in trockenen Tüchern“, erinnert er sich.
24-mal Kehraus in der Stadthalle
Bandleader und Organisator Jürgen Schmid fügt hinzu, dass sie neben den Hörmanns natürlich viel Unterstützung in Form von Buchungen durch die Aulendorfer Narrenzunft, die Stadtkapelle und weiteren Aulendorfer Vereinen erfahren hätten. „20 Jahre Schlossfest bei der Stadtkapelle, 24-mal Kehraus und weitere acht Fasnetsveranstaltungen bei der Narrenzunft, das ist schon eine Hausnummer“, äußert er nicht ohne Stolz.
Veränderte Veranstaltungsszene
Der Gedanke ans Aufhören hat sich in den vergangenen Jahren eingeschlichen. Bedingt vor allem durch die Veränderungen in der Veranstaltungsszene: „Der allgemeine Trend
geht weg von Livebands, hin zu DJ s. Tanzlokale in der Region sind ja beinahe vom Erdboden verschwunden“, so Jürgen Schoch „und Tanzveranstaltungen
wie in früheren Jahren in Renhardsweiler, im Adler in Ennetach, in Hohentengen oder auch der Stadthalle in Aulendorf gehören schon längst der Vergangenheit an“, fügt Jürgen Schmid hinzu. Es sei nicht selbstverständlich, dass man so lange gemeinsam musizieren dürfe, aber „Alles hat seine Zeit“, so sein Fazit. Zurück bleiben werden neben den Erinnerungen im Herzen die liebevoll angebrachten Zeichen vergangener Zeiten im Proberaum bei Didi in Tannhausen: Fotos, Veranstaltungsplakate, Zeitungsausschnitte, Fan-Geschenke, die Jahres-Buttons, die Nummerntafeln des bandeigenen LKWs und vieles mehr. Stolz sind die Bandmitglieder darauf, dass sie stets mit eigener Anlage unterwegs waren. Schlagzeuger und Solosänger Langlouis betont, „das Wichtigste in all den Jahren war unsere Freundschaft – ob Musiker, Technikteam oder Sängerinnen, der Zusammenhalt, es hat einfach rundum gepasst!“Ein wichtiges Detail am Rande steuert Gitarrist Elmar bei: „Egal zu welchem Auftritt, wir Musiker waren stets per Taxi unterwegs.“„Selbst wenn es die halbe Gage gekostet hat“, fügt Bassist Boris lachend hinzu.
Auch nach dem Abschied werden die Bandmitglieder der Musik weiterhin treu bleiben, sei es bei „den Aulendorfern“, „Unplaqued Prochecked“oder der Stadtkapelle – ein Leben so ganz ohne Auftritte, Rampenlicht und Probenabenden geht gar nicht.