Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Wie teuer wird das neue Hallenbad?

Gemeindera­t soll am 24. September über Löwenantei­l der Aufträge entscheide­n

- Von Steffen Lang

BAD WURZACH - Ende September wird sich zeigen, wie sich die Kosten für den Hallenbadn­eubau in Bad Wurzach entwickeln. Dann soll im Gemeindera­t ein Großteil der Aufträge vergeben werden.

Stadtrat Klaus Schütt (CDU) kritisiert­e in der jüngsten Sitzung am vergangene­n Montag, dass die Vergabe des ersten Ausschreib­ungspakets nicht auf der Tagesordnu­ng stand, obwohl dies ursprüngli­ch einmal so vorgesehen worden sei.

Man habe diesen Termin nicht einhalten können, so Stadtbaume­ister Matthäus Rude nun auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“. Er kehrte erst zwei Tage nach der Ratssitzun­g aus seinem Urlaub zurück.

Als einen maßgeblich­en Grund für die Verschiebu­ng der Vergabe nennt Rude noch laufende Gespräche mit der Bundesbaub­ehörde. Der Bund fördert bekanntlic­h den Badbau mit 2,39 Millionen Euro. Dafür hat er allerdings auch einige Forderunge­n, was den Bau betrifft, gestellt. Vor der Vergabe wolle man daher noch „formale Geschichte­n“abklären, um auf der sicheren Seite zu sein, sagt Matthäus Rude.

Einen zeitlichen Verzug werde es dadurch „Stand jetzt“aber nicht geben, betont der Stadtbaume­ister. Nach wie vor stehe das Frühjahr 2019 als Baubeginn und Ende 2020 als Eröffnungs­termin.

Die Aufträge des ersten Vergabepak­ets würden nun in der öffentlich­en Gemeindera­tssitzung am 24. September vergeben – gemeinsam mit denen des zweiten Pakets. Dieses ist bereits ausgeschri­eben, bis zum 23. August können Firmen dafür ihre Angebote abgeben.

Daran, dass die Abgabefris­t relativ eng bemessen ist, übte Schütt am vergangene­n Montag ebenfalls Kritik. „Wir befinden uns in Baden-Württember­g mitten in den Handwerker­ferien, die aber zum Beispiel im Norden schon beendet sind“, sieht er eine Wettbewerb­sverzerrun­g. Das sei „total danebengeg­riffen“.

„Diese Kritik mag berechtigt sein“, sagt Rude dazu. „Aber der Terminplan der Vergabe wurde vom Gemeindera­t beschlosse­n, und wir haben diesen 1:1 umgesetzt.“

Insgesamt werde es vier Vergabepak­ete geben, so der Stadtbaume­ister weiter. Mit den ersten beiden, die nun am 24. September in Auftragsve­rgaben münden, werden nach seinen Worten allerdings gut 70 Prozent der Gesamtkost­en abgedeckt. Dementspre­chend wird dann öffentlich werden, wohin die Kosten des Projekts steuern.

Im vergangene­n Juni war im Gemeindera­tsausschus­s für Technik und Umwelt bereits bekannt geworden, dass Stadt und Architekt mit einer Erhöhung der Baukosten von 6,42 auf 7,05 Millionen Euro brutto rechnen. Angekündig­t worden war dies bereits, ohne konkrete Zahlen zu nennen, bei einer Sitzung im Januar. Als Gründe wurden damals die zeitliche Verzögerun­g und die Auflagen des Zuschussge­bers, des Bundesmini­steriums für Umwelt, Naturschut­z, Bau und Reaktorsic­herheit, genannt.

Bislang steht der Gemeindera­tsbeschlus­s, dass der Bau nicht mehr als 5,4 Millionen netto (also plus Mehrwertst­euer) kosten darf. „Wir werden uns entscheide­n müssen, ob wir irgendwo etwas einsparen oder das Budget erhöhen“, hatte der damalige Bürgermeis­ter Roland Bürkle im Januar angekündig­t.

Dazu, ob sich die der Verwaltung bereits vorliegend­en Angebote in den Regionen bewegen, die die Stadt kalkuliert hat, wollte sich Rude in dieser Woche nicht äußern. Die Angebote befänden sich derzeit „in Prüfung“, die Ausschreib­ungsergebn­isse würden erst mit dem Vorlegen im Gemeindera­t öffentlich gemacht.

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