Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Glücklich über das Rockfestival“
Online-Petition für „Rock the King“findet mehr als 1000 Unterstützer – „Baurecht spricht dagegen“
BUCHENBERG - Die 18-jährige Buchenbergerin Nastasja Grömling hat im Internet eine Petition für den Erhalt des Festivals „Rock the King“gestartet. Bisher haben – Stand Donnerstagabend – 1015 Personen unterzeichnet, 273 von ihnen kommen aus Buchenberg. Ende Juli war bekannt geworden, dass in der Buchenberger Arena des Veranstalters Allgäu Concerts künftig keine Konzerte mehr stattfinden können (wir berichteten). Davon betroffen ist unter anderem auch das Rockfestival. Grund seien baurechtliche Vorgaben, wie Bürgermeister Toni Barth erklärt hatte.
„Die Petition drückt das aus, was wir schon wissen: dass der Großteil der Bevölkerung dahinter steht“, sagt Barth. „Wir sind im Prinzip auch dafür.“Doch das bayerische Innenministerium verlange einen Bebauungsplan für das Veranstaltungsgelände. Und die in einem solchen Verfahren geforderten Lärmschutz-Vorgaben könne der Festivalveranstalter vermutlich nicht erfüllen. „Da wird sich – Petition hin, Petition her – nicht viel ändern.“
Bisher hat „Rock the King“zweimal stattgefunden – 2017 und 2018. Beide Male hatten Anwohner Petitionen gegen das Festival beim bayerischen Landtag eingereicht. Laut Barth sei das der Auslöser dafür gewesen, dass das Ministerium nun einen Bebauungsplan als notwendig erachtet. Die Regierung von Schwaben vertrete überdies die gleiche Ansicht. Birgit Linke, stellvertretende Pressesprecherin der Regierung, teilt mit, dass die kommunale Planungshoheit bei der Gemeinde liege. „Ob eine Bauleitplanung erforderlich ist, ist von den Planungen der Gemeinde hinsichtlich der weiteren Durchführung der Veranstaltung und der Nutzung des Geländes abhängig.“Von der Regierung sei die Aufstellung eines Flächennutzungsplanes oder Bebauungsplanes nicht gefordert worden.
Allgäu-Concerts-Geschäftsführer Franz Bernhard erklärt, dass bei der neuerlichen Schallschutzmessung 2018 alle geforderten Werte eingehalten und sogar um einiges unterschritten wurden. „Somit wird für das Festival keine Bauleitplanung benötigt. Die Veranstaltung könnte weiterhin vom gemeindlichen Gremium als seltenes oder sehr seltenes Ereignis genehmigt werden.“Bernhard stellt sich zudem die Frage, weshalb es in anderen Städten und Gemeinden kein Problem darstellt, solche Veranstaltungen zu genehmigen.
„Wir fragen uns das auch“, sagt der Bürgermeister. „In urbanen Gebieten ist das wohl leichter als im Außenbereich.“Barth und Bernhard führen derzeit Gespräche darüber, wie es weitergeht und ob ein Bebauungsplan aufgestellt wird oder nicht. Falls ja, müsste die Kosten dafür Allgäu Concerts übernehmen. Fest steht, dass „Rock the King“2019 noch einmal stattfindet. „Ich hoffe, dass das Festival weiterhin bestehen kann“, sagt indes Nastasja Grömling. Die Initiatorin der Online-Petition hat es selbst schon zweimal besucht. „Die Leute sind friedlich und es ist ein tolles Erlebnis.“Viele seien glücklich, dass es in Buchenberg stattfindet, denn sonst sei dort nicht viel los.
„Über die Petition bin ich sehr froh und freue mich auch, dass schon so viele mitgemacht haben“, sagt Max Lerbscher, dem zusammen mit Franz Bernhard und Eduard Haslach das Festivalgelände gehört. „Ich stelle mein Grundstück gerne für die Jugend zur Verfügung“, sagt Haslach. „Das Festival ist friedlich abgelaufen und für Buchenberg eine Bereicherung, Wirtschaften und Geschäfte waren voll.“