Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Starkenhofener feiern Boschenfest
Musikkapelle Seibranz lässt Tradition wieder aufleben
STARKENHOFEN (sz) - Das Starkenhofener Boschenfest ist im Rahmen des Hoffests auf dem Allgäuhof Müller wieder gefeiert worden.
Boschenfest – das klingt erst einmal nach Natur, vielleicht ein wenig Wald. Doch der Ursprung und Name des Fests kommt von seinem ersten Veranstaltungsort in „Widlers Grube“, die von ebensolchem Gebüsch umgeben war. Veranstalter dieses Fests, das später im Stadel des Vogelhofs gefeiert wurde, war Ende der 1970er-Jahre, Anfang der 1980er-Jahre der „Ledigenverein“, erinnert sich Helga Krattenmacher, die Schriftführerin der Seibranzer Musikkapelle, die bei der Neuauflage des Fests auf dem Allgäuhof für Bewirtung und musikalische Unterhaltung sorgte.
Auf diesen Ledigenverein angesprochen, lacht Hubert Müller, Seniorchef des Allgäuhofs: „Ich war damals – wie fast jeder Jugendliche – auch dabei.“Einmal habe man das Fest sogar in einem Zelt veranstaltet, damals als der in den 1990er-Jahren sehr bekannte und aus Starkenhofen stammende Trompeter Josef Angele auftrat. „Aber das war dann einmalig, weil das für den Verein zu teuer gewesen ist.“
Im Stadel des Allgäuhofs gab es als kleine Deko und Reminiszenz an den Festnamen doch noch einige „Boschen“also diverse Äste verschiedener Baumarten, in der Ecke in der die Musikkapelle Seibranz unter ihrem Dirigenten Josef Breher musizierte. Ein wenig zum Leidwesen eines Nachwuchstrompeters, dessen Kopf beim Spielen von einem Kastanienast komplett eingerahmt wurde.
Das Stimmungsmusikrepertoire der Seibranzer Musikanten umfasste an diesem Abend vom Beatles-Medley bis zur „Fischerin vom Bodensee“auch alle gängigen Märsche und Polkas. An der Musik lag es also sicherlich nicht, dass sich einige Besucher Biertische und -bänke schnappten und es sich draußen gemütlich machten: Die laue Sommerluft lud geradezu ein, sich ins Freie zu setzen und den Abend dort zu genießen.