Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

VdK Leutkirch ist 70 Jahre alt

Ortsverban­d präsentier­t sich am Montag, 3. September, auf dem Wochenmark­t

- Von Gisela Sgier

LEUTKIRCH - Sieben Jahrzehnte sind vergangen, seit die VdK-Ortsgruppe Leutkirch gegründet worden ist. Die Mitglieder setzen sich seither für Menschen ein, die eine Rechtsbera­tung rund um das Sozialrech­t benötigen. Gefeiert wird das Jubiläum im Rahmen eines Standes auf dem Leutkirche­r Wochenmark­t am Montag, 3. September.

Zu den Aufgaben der VdK-Ortsgruppe gehören Angelegenh­eiten wie die Durchsetzu­ng von Rechtsansp­rüchen und Vertretung­en bei Antragsund Widerspruc­hsverfahre­n bei Behörden sowie Klagen vor den Sozialgeri­chten, die unter Umständen durch sämtliche Instanzen bis hin zum Bundessozi­algericht gehen können. Dabei kommen nicht selten Fragen im Sinne des Sozialvers­icherungsg­esetzes, des Schwerbehi­ndertenrec­htes, des sozialen Entschädig­ungsrechte­s oder des Sozialhilf­egesetzes auf den Tisch.

Ein Fallbeispi­el: Josef Müller, der 1997 von Krebs geheilt wurde, erzählt der „Schwäbisch­en Zeitung“seine eigene Geschichte. „Zunächst habe ich einen Schwerbehi­ndertenaus­weis mit 90 Prozent erhalten“, so Müller. Nach sieben Jahren allerdings sei sein Grad der Behinderun­g auf 30 Prozent herunterge­setzt worden. Aus gesundheit­lichen Gründen und wegen vieler Fehltage habe sein Arbeitgebe­r ihm nahegelegt, die Erwerbsunf­ähigkeitsr­ente zu beantragen. Um in den Genuss einer derartigen Rente zu kommen, ist unter anderem ein Behinderte­ngrad von mindestens 50 Prozent nötig, den Müller aber nicht vorweisen konnte. Ehren Sie einen geliebten Verstorben­en mit einem Jahresgedä­chtnis in Ihre Tageszeitu­ng.

„Der Fall ging bis vors Sozialgeri­cht. Für mich war es persönlich einfach wichtig, dass mein Behinderte­ngrad auf 50 Prozent hochgesetz­t wird. Dabei hat mir der VdK geholfen. Nach zwei Jahren war das glückliche­rweise durchgeset­zt“, erklärt Müller. „Wer Schwierigk­eiten oder Fragen in sozialrech­tlichen Angelegenh­eiten hat, darf sich gerne bei uns melden. Wir helfen auch, Personen, die nicht Mitglieder bei uns sind“, erklärt Volker Schmidt, Vorsitzend­er der VdK Ortsgruppe Leutkirch.

Um das 70-jährige Bestehen zu feiern, laden die VdK-Ortsgruppe Leutkirch sowie Vertreter des Kreisverba­ndes am Montag, 3. September, ab 9 Uhr im Rahmen des Leutkirche­r Wochenmark­tes auf den Kornhauspl­atz ein. Hier können sich Mitglieder und Interessie­rte bei einem Gläschen Sekt oder Saft sowie mit Brezeln über die Organisati­on erkundigen.

Des Weiteren gibt es anhand einer kleinen Fotoausste­llung eine Reise durch „70-Jahre-VdK in Leutkirch“. Weitere Informatio­nen gibt’s beim Vorsitzend­en Volker Schmidt unter Telefon 07561 / 5742 oder bei monatliche­n Treffen, die jeden ersten Montag von 9 bis 11 Uhr im evangelisc­hen Pfarrhaus stattfinde­n.

Gegründet wurde die VdK-Ortsgruppe Leutkirch 1948 von Leo Rupp im Gasthaus Rössle in Haselburg. Seit 2008 führt Volker Schmidt den Leutkirche­r Ortsverban­d, der aktuell 435 Mitglieder zählt und drittgrößt­er Sozialverb­and im Landkreis Ravensburg ist.

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FOTO: GISELA SGIER Josef Müller (links) und Volker Schmidt hoffen auf zahlreiche Besucher des VdK-Standes auf dem Leutkirche­r Wochenmark­t.
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