Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Der Zuschauer entscheidet, was „schön“ist
Am 7. September ist „Miss Oberschwaben“-Wahl – Kandidatinnen aus der ganzen Region
„Ich habe 2009 bei dem Casting für ,Germany’s Next Topmodel’ mitgemacht und bin unter die letzten 100 gekommen – ich bin dann allerdings ausgestiegen, weil das so ein Zickenkrieg war“, erklärt Katharina Böhm.
ROT AN DER ROT - Einfach nur gut aussehen. Allein darauf kommt es an bei der „Miss Oberschwaben“-Wahl in Rot an der Rot. Und wer die Schönste ist, darf allein das Publikum am 7. September entscheiden. Für viele junge Frauen erfüllt sich mit der Teilnahme ein Traum: Einmal wie Heidi Klum einen Laufsteg entlang schweben und dabei die bewundernden Blicke hunderter Menschen auf sich zu spüren. Um diesen Moment zu erleben, sind die Teilnehmerinnen bereit, hundert Kilometer oder mehr zu fahren und in einer Halle aufzutreten, in der sonst Pferd und Reiter ihre Runden ziehen.
Teresa Schalekamp macht dieses Jahr das erste Mal bei der „Miss Oberschwaben“-Wahl mit, doch nervös sei sie nicht. Es ist schließlich nicht ihr erster Schönheitswettbewerb. 2017 wurde sie Zweite beim „Aquaqueen“-Wettbewerb, einer ähnlichen Veranstaltung in Köln. Der Veranstalter: Whirlpools World, ein Ausstellungshaus für Whirlpools und SwimSpas. Der Siegerin dieses Wettbewerbs winkte eine Traumreise und die Chance, für den Whirpool-Aussteller zu modeln. Teresa modelt nach eigenen Angaben mittlerweile seit drei Jahren, unter anderem für die Mannheimer Agentur Narly. Zuletzt sei sie für diverse Whirpool-Kataloge abgelichtet worden. Die 18-Jährige stammt aus Deuchelried bei Wangen im Allgäu und geht eigentlich noch zur Schule. Doch für ein wichtiges Shooting, erzählt sie, habe sie auch schon mal zwei Tage schulfrei erhalten. Ihre Eltern würden sie voll unterstützen und auch überall hinfahren. „Mir macht das Modeln einfach Spaß, ich mag es, vor anderen zu stehen und auf dem Laufsteg zu laufen“, erklärt sie ihre Motivation, in Rot mitzumachen.
Katharina will Preisgeld spenden
Die 27-jährige Katharina Böhm aus Schlier bei Ravensburg macht dieses Jahr das zweite Mal mit. Ihre Motivation: Das Preisgeld von 1500 Euro an die Kinderkrebsstation in Tübingen zu spenden. „Ich habe selbst zwei Kinder und es tut einem weh zu sehen, was diese Kinder dort erleiden müssen“, sagt sie. Sie habe im Freundeskreis
ein krankes Kind, daher wisse sie, wie eine schwere Krankheit eine Familie belaste. Falls sie gewinne, wolle sie mit dem Preisgeld den kranken Kindern eine Freude machen. Nervös sei sie nicht. „Ich habe 2009 bei dem Casting für ’Germany’s Next Topmodel’ mitgemacht und bin unter die letzten 100 gekommen - ich bin dann allerdings ausgestiegen, weil das so ein Zickenkrieg war“, erklärt sie. In Rot hingegen seien die Kandidatinnen richtig nett zueinander gewesen und hätten sich gegenseitig beim Schminken und Haare richten geholfen. „Das hat einfach Spaß gemacht und mit manchen der Mädels habe ich auch immer noch Kontakt“, so Katharina Böhm. Um dennoch mentale Unterstützung zu haben, bringe sie ihre beste Freundin mit.
Felicitas Schnell wird am 7. September das allererste Mal einen Laufsteg betreten – „Ich denke schon, dass ich ziemlich nervös sein werde“, sagt die 17-Jährige, die aus Kisslegg stammt. Auch sie ist ein großer Fan der Fernsehsendung „Germany’s Next Topmodel“und freut sich darauf, für einen Tag lang selbst Model zu sein. Bevor es aber so weit ist, will sie zuhause noch das Laufen mit hochhackigen Schuhen üben, „und ich werde auch noch ein bisschen Sport machen“, verrät sie. Vor allem aber hofft sie, dass sie bei dem Wettbewerb Spaß haben wird. Zur Sicherheit nimmt sie Freunde und Familie mit. „Ich kann verstehen, dass manche kritisieren, dass solche Wettbewerbe sehr oberflächlich sind, aber so ist doch auch das Leben“, sagt sie. „Es gibt viele Situationen, in denen es immer nur um Oberflächlichkeiten geht, insofern finde ich solche Wettbewerbe auch nicht schlimm.“Wie wichtig es ihr ist, zu gewinnen? Sie überlegt kurz. „Klar, das wäre schon schön. Ich würde mir von dem Gewinn mein erstes Auto kaufen. Aber es gibt auch viele schöne Mädchen. Darum gilt, dabei sein ist alles.“