Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Der Bagger frisst sich ins Schulzentrum
Auf dem unteren Festplatz beim Heizkraftwerk beginnt bald das Schreddern des sortierten Abraum-Materials
Abbrucharbeiten in Isny verlaufen laut Bauamtschef „planmäßig“.
ISNY - „Planmäßig“laufen laut Bauamtschef Claus Fehr bisher die Abbrucharbeiten im Schulzentrum. Seit Ferienbeginn wurde zunächst der Gebäudeteil C durchtrennt. Der südlichere Teil ist inzwischen abgebrochen und das Areal weitgehend abgeräumt. Gestern arbeitete sich der riesige Bagger behutsam ins Verbindungsgebäude zum Langbau am General-Moser-Weg hinein.
Der nördliche Teil von Haus C in direkter Nachbarschaft zur Realschule und Rainsporthalle bleibt wie berichtet vorläufig stehen. Die offengelegte Giebelseite ist schon wieder verkleidet, weil die Räumlichkeiten noch als Zwischenquartier während der Neubauphase genutzt werden.
Wie auch die Container, die vom bisherigen Standort am General-Moser-Weg inzwischen neben die Rainsporthalle verfrachtet wurden. „Beim Umsetzen haben wir festgestellt, dass die Dachkonstruktion Feuchtigkeit aufgenommen hatte“, erläuterte Fehr gestern weiter, warum Arbeiter der beauftragten Firma Folien auf den Containern verschweißten. Sie sollen künftig von einer zusätzlichen Dachkonstruktion geschützt werden.
Schutz – allerdings vor Lärm und Staub – für die unmittelbaren Anwohner steht bei den Abbrucharbeiten laut Fehr generell an oberster Stelle. Der Langbau am General-Moser-Weg bleibt deshalb am längsten stehen, die anderen, „rückwärtigen Gebäude werden zügig abgebrochen“.
Was an Beton, Steinen, Holz, Metall oder sonstigem Abraum anfällt, werde zunächst gründlich auf mögliche Schadstoffe geprüft, aber schon bald auf den unteren Festplatz neben dem Hackschnitzel-Heizkraftwerk transportiert und dort geschreddert. „Auch diesen Standort haben wir wegen dem Schallschutz für die Nachbarn gewählt“, erklärte Fehr weiter.
Den Bagger auf der Baustelle zu beobachten – aus sicherer Entfernung, versteht sich – ist im Übrigen beeindruckend: Zum einen die „brachiale Gewalt“, mit der Mauerstücke, Fensterstürze, Bodenplatten oder Dachpartien aus den Gebäuden herausgerissen werden. Zum anderen aber auch das Fingerspitzengefühl des Baggerführers, das nötig ist, um mit dem mächtigen Greifer den Abraum vorzusortieren. Mitunter schwenkt der Bagger auch nur wegen einem armlangen Balkenstück nach links und wirft es auf den Holzhaufen, um wenig später mit einem verbogenen Baustahlfragment nach rechts zu schwenken; oder das offene Loch, wo einst der Schulkeller war, mit Schutt zu verfüllen, um weiter ins Gebäudeinnere vorzudringen.