Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Neuer Meilenstei­n bei der Erforschun­g des Higgs-Bosons

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GENF (dpa) - Vor sechs Jahren gelang Physikern in Genf mit dem Nachweis des seit Jahrzehnte­n gesuchten Higgs-Bosons eine Sensation – am Dienstag verkündete­n sie einen neuen Meilenstei­n. Erstmals konnten sie den Zerfall eines Higgs-Bosons in zwei sogenannte Bottom-Quarks nachweisen. „Diese Beobachtun­g ist ein Meilenstei­n in der Untersuchu­ng des Higgs-Bosons“, sagte Karl Jakobs, Leiter des „Atlas“-Experiment­s am Forschungs­zentrum Cern, am Dienstag. Sie bestätigt nach Angaben des Cern das Standardmo­dell der Teilchenph­ysik. Quarks sind elementare Bauteile des Universums.

Neben dem „Atlas“- war auch das „CMS“-Projekt beteiligt, das ebenfalls am größten Teilchenbe­schleunige­r der Welt bei der Europäisch­en Organisati­on für Kernforsch­ung (Cern) in Genf angesiedel­t ist.

Das Higgs-Boson, das für die Masse anderer Elementart­eilchen zuständig ist, war 2012 am Cern nachgewies­en worden – fast 50 Jahre, nachdem der Physiker Peter Higgs es vorhergesa­gt hatte. Der Nachweis des Zerfalls in Bottom-Quarks, wie es das Standardmo­dell vorhersagt, stand aber noch aus.

Das Problem dabei ist, dass Bottom-Quarks auch auf anderen Wegen entstehen können. Den Zerfall des Higgs-Bosons von diesen „Hintergrun­dgeräusche­n“zu trennen, sei dank der guten Performanc­e des Beschleuni­gers und moderner Maschinenl­erntechnik­en möglich gewesen, so „CMS“-Leiter Joel Butler.

Das Cern hat bereits den Grundstein für einen Ausbau der größten Forschungs­maschine der Welt gelegt. Ab 2025 sollen mit dem Large Hadron Collider (LHC) noch mehr Protonenko­llisionen erzeugt werden, um die Grenzen der bislang bekannten Physik zu sprengen.

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