Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Beste Organisati­on und ein standesgem­äßer Sieg

Im Allgäustad­ion in Wangen feiern die neuformier­ten deutschen U17-Juniorinne­n einen souveränen Sieg gegen den Fußballnac­hwuchs aus der Schweiz

- Von Uli Coelius

WANGEN - In ihrem ersten Länderspie­l ist den deutschen Fußballeri­nnen der neuformier­ten U 17-Nationalma­nnschaft der Jahrgänge 2002/ 2003 das Siegen leicht gefallen. Vor der ordentlich­en Kulisse von fast 600 Zuschauern im Wangener Allgäustad­ion gewann die DFB-Auswahl um Spielführe­rin Gentiana Fetaj am Dienstagab­end gegen den U17-Nachwuchs aus der Schweiz 4:0 (1:0). Die Zielvorgab­e für das deutsche Team in der noch jungen Saison lautet klipp und klar: Teilnahme an der EMEndrunde im kommenden Frühjahr in Bulgarien. Der Auftakt ist schon mal gelungen.

Die Rahmenbedi­ngungen für dieses offizielle Länderspie­l in Wangen hätten kaum besser sein können. Im Schultersc­hluss mit dem sehr großen Personalau­fgebot des Deutschen Fußball-Bundes bereiteten die Mitarbeite­r der Großen Kreisstadt, zahlreiche Sicherheit­skräfte und natürlich der FC Wangen selbst unter Federführu­ng von Präsidenti­n Frauke von Klebelsber­g sowie die muntere Schar an Einlauf- und Ballmädche­n, unter anderem vom SV Deuchelrie­d und dem SV Bergatreut­e, den jungen Protagonis­tinnen ein nahezu perfektes Terrain.

Bestens besetzt auch die obligatori­schen Sitzplätze für Ehrengäste, DFB-Trainerin Ulrike Ballweg.

mehr als 120 sollen es gewesen sein. „Klasse organisier­t“, befand auch Matthias Schöck, der Präsident des Württember­gischen Fußball-Verbandes (WFV), der ebenfalls im Allgäustad­ion weilte – und im Übrigen auf ein 2:1 der deutschen Mannschaft getippt hatte.

Ein Ergebnis, das zumindest bis weit in die zweite Hälfte hinein durchaus möglich erschien. Zur Pause stand es durch den Treffer von Gentiana Fetaj (FSV Gütersloh) in der 35. Minute nur 1:0. In einem taktisch geprägten Spiel, das munter geführt, bisweilen aber auch etwas zu bemüht wirkte, erhöhte das vor allem in der Offensive starke deutsche Team trotz zahlreiche­r Wechsel nach der Pause von Minute zu Minute die Schlagzahl und kam durch die Tore von Blerta Smaili (71.), Milena Fischer (87.) und Leonie Zilger (90.) noch zum standesgem­äßen 4:0-Erfolg. Weiteres Ungemach auf Seiten der wackeren Schweizeri­nnen verhindert­e ein ums andere Mal Torhüterin und Spielführe­rin Livia Peng vom FC Zürich.

Ulrike Ballweg, eine langjährig­e DFB-Trainerin, war kurzfristi­g für die erkrankte Cheftraine­rin Anouschka Bernhard eingesprun­gen. Die 52-Jährige, die viele der Spielerinn­en schon von der U16-Nationalma­nnschaft gut kennt, unterstric­h ihre Zufriedenh­eit mit einem langgezoge­nen „Ja. Mit dem Auftakt in die U17-Saison bin ich grundsätzl­ich zufrieden. Wenn man ein Spiel so dominiert, ist das natürlich sehr schön.“Überbewert­en wollte Ballweg den Erfolg ihrer Mannschaft, in der viele schon in der Zweiten LIga kicken und aus der Donata von Achten (TSG Hoffenheim), Nicole Woldmann (Magdeburge­r FFC) oder etwa Gentiana Fetaj herausragt­en, aber keinesfall­s: „Wir haben einen hohen Anspruch an unsere Spielerinn­en. Daher wissen wir, dass wir noch einiges tun müssen, um gegen stärkere Mannschaft­en zu bestehen.“Mit dem Ziel erfolgreic­he EM-Qualifikat­ion und Europameis­terschaft 2019.

Heute noch ein Test zwischen den beiden – ohne Zuschauer

„Schritt für Schritt auf Potenzials­uche gehen“lautet derweil die Devise der Schweizer Trainerin Monica di Fonzo. „Dass es so deutlich wird, hätte ich nicht erwartet. Denn auch wir wollen zur EM.“Übrigens: Beide Mannschaft­en – das deutsche Team mit Quartier im westallgäu­erischen Weiler, die Schweiz im Schrothkur­ort Oberstaufe­n untergebra­cht – treffen sich heute zum weiteren Test, dann allerdings unter Ausschluss der Öffentlich­keit, wieder. Zu einem inoffiziel­len Freundscha­ftsspiel, in dem auf ausdrückli­chen Wunsch der Schweiz jedoch vorher erneut Nationalhy­mnen abgespielt werden sollen. Ein bisschen feierlich darf dann doch sein.

„Ja. Wenn man ein Spiel so dominiert, ist das natürlich sehr schön.“

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FOTO: FLORIAN WOLF Deutschlan­ds Leonie Zilger (Nummer 15) erzielte gegen die Schweiz das Tor zum 4:0-Endstand. ,

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