Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Herr Zahnpopler und Frau Pups begeistern ihr Publikum

Clown-Workshop mit Theaterpäd­agogin Maya Frey bringt Kinder und Eltern zum Lachen

- Von Patricia Gragnato

BAD WURZACH - Wer hat nicht einmal davon geträumt, als Clown andere zum Lachen zu bringen? Das wünschten sich auch fünf Kinder zwischen sieben und zehn Jahren, die am vergangene­n Donnerstag in die Turn-und Festhalle Bad Wurzach kamen, wo sie in die Rollen von Clowns schlüpften.

Durchgefüh­rt wurde der Workshop von der Theaterpäd­agogin Maya Frey, die im Ravensburg­er St.Nikolaus-Krankenhau­s und im Memminger Klinikum jahrelang als Klinik-Clown kranken Kindern mit Lachen „die beste Medizin“verabreich­te. Mit vielen lustigen Spielen, wie etwa „Ameise sucht den Stuhl“, nahm sie den Kindern Emilia, Lorenzo, Lutz, Massimo und Vitus die anfänglich­e Scheu.

Wilde Grimassen und rote Nasen

Zum Clownsein gehört ein Warmup. Eines, bei dem die Kinder gar nicht mehr mit dem Kichern und Lachen aufhören konnten: das Grimassen-Leihen. Jeder durfte sich eine Grimasse einfallen lassen, die sein Nachbar nachahmen musste. Anfangs noch lautlos, ging es zum Ende des Spiels immer wilder zu. Neben bekannten Utensilien wie der roten Nase und unpassende­r Kleidung macht auch eine komische Gangart einen Clown aus. Also wurde auch das geübt – herrlich, was sich die Kinder dabei einfallen ließen.

Und nicht minder wichtig ist der Name eines Clowns. Schnell wurde aus den Kindern Frau Quatschclo­wn, Herr Ohrenclown oder Herr Zahnpopler. Und Maya Frey wurde zu Frau Pups. Passend zum Namen musste natürlich eine entspreche­nde Geste oder Bewegung gefunden werden, was wiederum in ausgelasse­nem Lachen endete. Dann wurde es richtig spannend, da Frey unzählige Kisten und Koffer voller verrückter Kleidungss­tücke und Accessoire­s mitgebrach­t hatte, aus denen sich die Kinder ihr Kostüm zusammenst­ellten. Ihr Motto: Nichts darf zusammenpa­ssen, alles muss zu groß oder zu klein sein. Meistens war alles zu groß, was vor allem beim Schuhwerk zu komisch anmutenden Bewegungen führte. Und zum Schluss gab es das Wichtigste: die rote Nase – die kleinste Maske der Welt.

Anschließe­nd ging es auf die Bühne, um den großen Auftritt einzuüben, der den Workshop abschließe­n sollte. Der Ablauf wurde geprobt, Texte wurden gelernt und ein hinreißend­er Zaubertric­k einstudier­t: Ein rotes Tuch wanderte durch alle Ohren und Köpfe, um am Ende etwas verschmutz­t wieder zum Vorschein zu kommen. „Nun sind unsere Ohren endlich richtig sauber“, so einer der Clowns.

Als alles einstudier­t war, stieg die Spannung und Nervosität – es fehlten nur noch die Zuschauer. Bis diese kamen, versteckte­n sich alle kichernd und giggelnd hinter dem Vorhang. Und dann war es endlich so weit: Der Vorhang ging auf, die Clowns verzaubert­en alle Anwesenden und brachten sie – wie es sich für einen Clown gehört – zu herzhaftem Lachen. Alle waren sich einig: „Das hat richtig Spaß gemacht.“

 ?? FOTO: PATRICIA GRAGNATO ?? Zum Clown-Sein gehört natürlich eine rote Nase und Kleidung in völlig falscher Größe.
FOTO: PATRICIA GRAGNATO Zum Clown-Sein gehört natürlich eine rote Nase und Kleidung in völlig falscher Größe.

Newspapers in German

Newspapers from Germany