Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Rücksicht auf Kinder zum Schulanfang
Die Aktion „Sicherer Schulweg“soll Kinder sicher zur Schule bringen
Sicherheitskarte für den Schulweg – neue Zebrastreifen in Isny.
KREIS RAVENSBURG (sz) - Wegen des Schulbeginns am 10. September mahnt die Polizei Verkehrsteilnehmer zur Vorsicht und Rücksicht. „Wie jedes Jahr steigt bei Schulbeginn die Gefahr für Kinder, da sich Schüler und Verkehrsteilnehmer erst wieder aufeinander einstellen müssen“, sagt Polizeivizepräsident Gerold Sigg.
Laut einer Pressemitteilung wird das Polizeipräsidium Konstanz am Montag in der Umgebung von Schulen und Kindergärten deutlich Präsenz zeigen. In Abstimmung mit den Kommunen werden verstärkt Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt, kündigt Sigg an.
Dass diese Maßnahmen nötig sind, zeigt die Zahl der Schulwegunfälle. Insgesamt 74 Schulwegunfälle und damit drei Unfälle mehr als im vorherigen Jahr habe die Polizei im vergangenen Schuljahr 2017/2018 (September 2017 bis einschließlich Juli 2018) im Präsidiumsbereich aufgenommen.
Auf die Landkreise verteilten sich diese wie folgt: Landkreis Ravensburg (11), Landkreis Konstanz (30), Bodenseekreis (23) und Landkreis Sigmaringen (10). Ein Jugendlicher kam dabei ums Leben, zehn Kinder und Jugendliche verletzten sich schwer und 57 Leichtverletzte waren zu beklagen.
Laut Polizeiangaben ereigneten sich eine Vielzahl von Unfällen mit Verletzten durch Stürze, Rangeleien und Unachtsamkeit an Bussen, Haltestellen und auf Geh- und Radwegen von und zur Schule.
Neben der Einhaltung der Geschwindigkeit im Bereich von Schulen und auf Schulwegen achte die Polizei auf die Sicherheit von Schulbussen und vor allem auf das Verhalten von Autofahrern an Haltestellen und Fußgängerüberwegen. „Ferner achten die eingesetzten Beamten darauf, ob vor Schulen oder Kindergärten Gehwege von 'Eltern-Taxis’ zugeparkt werden und deshalb andere Kinder auf ihrem Fußweg auf die Fahrbahn ausweichen müssen, wodurch sie einer größeren Unfallgefahr ausgesetzt sind“, so Sigg.
In diesem Zusammenhang appellieren Polizei, Kommunen und Verbände an die Eltern der Erstklässler und Grundschüler, diese erst nach der Radfahrausbildung in der vierten Klasse allein mit dem Fahrrad zur Schule fahren zu lassen.