Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Der neue Superior der Salvatorianer
Pater Konrad Werder aus Leupolz ist neuer Superior der Salvatorianer
Mit Pater Konrad Werder kommt ein Allgäuer nach Bad Wurzach.
BAD WURZACH - Ein Allgäuer ist der neue Superior der Salvatorianer in Bad Wurzach. Pater Konrad Werder ist in Kißlegg geboren und in Leupolz bei Wangen aufgewachsen.
Die Niederlassung seines Ordens auf dem Gottesberg und im Kolleg ist für den 67-Jährigen nicht nur deswegen kein Neuland. Bereits zweimal war er im Laufe seines Lebens bereits in Bad Wurzach. Erstmals als Schüler. Von 1967 an besuchte er das Gymnasium Salvatorkolleg, an dem er 1971 das Abitur ablegte – zuvor hatte er die Salvatorianerschule im österreichischen Lochau besucht. Als Ordensmann kehrte Pater Konrad Werder 1982 zurück in die Riedstadt und war bis 1991 im Internat Erzieher und an der Schule Religionslehrer.
Der kirchliche Lebensweg von Pater Konrad hatte nach dem Abitur mit dem Noviziat in Passau begonnen. 1978 wurde er dort zum Priester geweiht. Sein 40-Jahr-Jubiläum feierte der Salvatorianer gemeinsam mit Domkapitular Paul Hildebrand im März dieses Jahres in ihrem gemeinsamen Heimatort Leupolz.
Von 1978 bis 1982 und dann wieder von 2005 bis 2018 war Pater Konrad als Geistlicher in der Salvator-Niederlassung Stuttgart-Giebel tätig. Dort betreute er zunächst mit Mitbrüdern, zuletzt alleine die Pfarrei.
Dass ihn sein Weg nun zum dritten Mal nach Bad Wurzach führt, hat den traurigen Hintergrund, dass sich der Salvatorianer-Orden aus Giebel zurückgezogen hat.
Seit 1. September ist Pater Konrad Werder Superior und damit Nachfolger von Pater Eugen Kloos, der nun vom Gottesberg ins Kolleg gezogen ist. Offizielle Amtseinführung ist bei einem Gottesdienst mit geladenen Gästen am kommenden Sonntag in der Schloßkapelle.
„Ich komme gerne hierher zurück,
„Im Kleinen etwas zum Guten bewegen.“Pater Konrad Werder
und die neue Aufgabe reizt mich“, freut sich Pater Konrad auf die Zeit in Bad Wurzach. Gleichwohl sei es eine große Umstellung für ihn. Eine Pfarrei zu führen, zumal alleine, bedeute Organisation, Verwaltung, Feste, Veranstaltungen, „heißt vor allem aber, dass man gefragt und gefordert ist, zu den Menschen zu gehen. Hier ist ein Wallfahrtsort, zu dem die Menschen kommen. Das hat auch seinen Reiz, Gottesdienste und andere Angebote zu machen, damit die Leute gerne kommen.“
Große Veränderungen werde es nicht geben, betont er. „Ich bin aber gespannt, was hier geht, was sich ergibt. Vielleicht entsteht da die eine oder andere Idee für Kolleg und Gottesberg, die man dann mal ausprobieren kann.“
Er sei weder Visionär noch Revoluzzer, so Pater Konrad. Doch er sei jemand, der als Jugendlicher die 1968er-Bewegung hautnah miterlebt hat. Ein Impuls, der ihn auf den geistlichen Lebensweg geführt habe, sei es daher durchaus gewesen, „in der Welt etwas zu verändern, auch in der Kirche und vom Glauben her spirituell etwas dazu beizutragen, dass vieles in der Welt heil wird“. Dabei werde er „keine Bäume ausreißen, aber versuchen, im Kleinen etwas zum Guten zu bewegen“. Pater Konrad hofft daher, „dass der Gottesberg ein Raum ist, wo jeder ein Ohr findet“.
Als Superior in Bad Wurzach ist Pater Konrad nicht nur Repräsentant nach außen und erster Ansprechpartner für das Provinzial in München, sondern auch verantwortlich für die Gemeinschaft der Salvatorianer im Ort. In dieser Funktion will er „dazu beitragen, dass es uns als Kommunität gutgeht, sodass auch etwas nach außen ausstrahlt. Das wäre toll und ganz viel.“
Zur Entspannung zieht es Pater Konrad in seiner freien Zeit in die Natur. Auf das Erkunden des Wurzacher Rieds zu Fuß freut er sich bereits. „Der Liegestuhl wartet nicht auf dich“, hat ihm freilich Provinzial Pater Hubert Veeser für Bad Wurzach angekündigt. „Aber überschaubarer als eine Ein-Mann-Pfarrei“werde es wohl doch werden, hofft Pater Konrad.