Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Ringelnatt­er irrt durchs Wohnzimmer

In Grünkraut gab es wieder eine tierische Begegnung

- Von Katrin Neef

GRÜNKRAUT - Dieser Sommer hält einiges an tierischen Erlebnisse­n bereit: Nach dem SZ-Bericht über eine Ringelnatt­er am Rößlerweih­er hat sich Resi Valenti aus Grünkraut in der Redaktion gemeldet und berichtet, dass bei ihr eine Ringelnatt­er sogar im Wohnzimmer aufgetauch­t ist. Eine Begegnung, die sie nicht so schnell vergessen wird.

Es war ein warmer Samstagnac­hmittag, und Resi Valenti saß im Liegestuhl auf der Terrasse. „Ich muss kurz eingeschla­fen sein“, berichtet sie, „jedenfalls habe ich nichts gemerkt. Als ich dann ins Wohnzimmer gehen wollte, hörte ich, wie etwas am Boden klopfte.“Und dann entdeckte die Grünkraute­rin die Schlange auf dem Parkett. „Ich habe meinen Mann gerufen, und der hat beim Feuerwehrk­ommandante­n angerufen, weil wir nicht wussten, was wir tun sollen.“Doch auch der Kommandant sei zunächst ratlos gewesen und habe geraten, die 110 anzurufen. „Wir wussten ja nicht, um was für eine Schlange es sich handelt“, sagt Resi Valenti, „deshalb haben wir erstmal Abstand gehalten.“Die Polizei bat dann um ein Foto des tierischen Besuchers, und einer der Beamten identifizi­erte die Schlange daraufhin als Ringelnatt­er. Dies erkenne man an den gelben Flecken hinter den Ohren, habe der Polizist erklärt.

Aus dem Eimer in die Natur

So war denn geklärt, dass die Schlange nicht gefährlich werden kann. „Mein Mann war mutig und hat sie eingefange­n“, berichtet Resi Valenti. Mit einem Eimer wurde die Ringelnatt­er wieder ins Freie befördert. „Plötzlich hat sie gestunken, das war bestimmt das Sekret, dass die Schlangen in gefährlich­en Situatione­n absondern“, vermutet Resi Valenti. „Sie hat bestimmt noch mehr Angst gehabt als wir.“

Weil Ringelnatt­ern Wasser brauchen, hat das Ehepaar die Schlange an einem Bach in der Nähe in die Freiheit entlassen. Und sie mit den Worten verabschie­det: „Wir hoffen, wir sehen dich nicht wieder.“Denn obwohl der ungebetene Besuch harmlos war, werden die beiden Grünkraute­r den Schrecken, den ihnen diese ungewöhnli­che Begegnung eingejagt hat, nicht so schnell vergessen.

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FOTO: VALENTI Der ungebetene Besuch wurde in einem Eimer wieder hinaus in die Natur gebracht.

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