Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Ringelnatter irrt durchs Wohnzimmer
In Grünkraut gab es wieder eine tierische Begegnung
GRÜNKRAUT - Dieser Sommer hält einiges an tierischen Erlebnissen bereit: Nach dem SZ-Bericht über eine Ringelnatter am Rößlerweiher hat sich Resi Valenti aus Grünkraut in der Redaktion gemeldet und berichtet, dass bei ihr eine Ringelnatter sogar im Wohnzimmer aufgetaucht ist. Eine Begegnung, die sie nicht so schnell vergessen wird.
Es war ein warmer Samstagnachmittag, und Resi Valenti saß im Liegestuhl auf der Terrasse. „Ich muss kurz eingeschlafen sein“, berichtet sie, „jedenfalls habe ich nichts gemerkt. Als ich dann ins Wohnzimmer gehen wollte, hörte ich, wie etwas am Boden klopfte.“Und dann entdeckte die Grünkrauterin die Schlange auf dem Parkett. „Ich habe meinen Mann gerufen, und der hat beim Feuerwehrkommandanten angerufen, weil wir nicht wussten, was wir tun sollen.“Doch auch der Kommandant sei zunächst ratlos gewesen und habe geraten, die 110 anzurufen. „Wir wussten ja nicht, um was für eine Schlange es sich handelt“, sagt Resi Valenti, „deshalb haben wir erstmal Abstand gehalten.“Die Polizei bat dann um ein Foto des tierischen Besuchers, und einer der Beamten identifizierte die Schlange daraufhin als Ringelnatter. Dies erkenne man an den gelben Flecken hinter den Ohren, habe der Polizist erklärt.
Aus dem Eimer in die Natur
So war denn geklärt, dass die Schlange nicht gefährlich werden kann. „Mein Mann war mutig und hat sie eingefangen“, berichtet Resi Valenti. Mit einem Eimer wurde die Ringelnatter wieder ins Freie befördert. „Plötzlich hat sie gestunken, das war bestimmt das Sekret, dass die Schlangen in gefährlichen Situationen absondern“, vermutet Resi Valenti. „Sie hat bestimmt noch mehr Angst gehabt als wir.“
Weil Ringelnattern Wasser brauchen, hat das Ehepaar die Schlange an einem Bach in der Nähe in die Freiheit entlassen. Und sie mit den Worten verabschiedet: „Wir hoffen, wir sehen dich nicht wieder.“Denn obwohl der ungebetene Besuch harmlos war, werden die beiden Grünkrauter den Schrecken, den ihnen diese ungewöhnliche Begegnung eingejagt hat, nicht so schnell vergessen.