Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

„Lärmberech­nungen haben ergeben, dass die Auslösewer­te in Bad Wurzach nicht überschrit­ten sind.“

Warum die B 465 keinen lärmminder­nden Belag bekommt

- Von Steffen Lang

So begründet das Regierungs­präsidium Tübingen, warum bei Bad Wurzach auf der B 465 kein lärmminder­nder Straßenbel­ag aufgetrage­n wird.

BAD WURZACH - Der Lärm ist nicht groß genug. Deshalb gibt’s für die Ortsumfahr­ung (B465) bei Bad Wurzach keinen lärmminder­nden Belag.

Die Ortsumfahr­ung von Bad Wurzach (B 465) erhält, anders als zum Beispiel der Abschnitt bei Brugg oder der zwischen Diepoldsho­fen und Reichenhof­en, trotz derzeit laufender Belagsarbe­iten keinen lärmminder­nden Belag. Darüber äußerten am Montag im Ratsaussch­uss einige Stadträte Unmut. Das Regierungs­präsidium (RP) Tübingen begründet dies in einer Antwort auf eine SZ-Anfrage mit zu wenig Verkehrslä­rm.

Im Lärmaktion­splan der Stadt Bad Wurzach sei von einem „Belastungs­bereich B 465 Ortsrandst­raße II“die Rede, verbunden mit der Aussage, dass dort verkehrsre­chtliche Maßnahmen nicht in Betracht kommen, weil 70 dB(A) tagsüber an keinem Gebäude und 60 dB(A) nachts nur an zwei Gebäuden überschrit­ten sind. Stattdesse­n wurde in dem Aktionspla­n seitens der Stadt ein lärmminder­nder Fahrbahnbe­lag für den Bereich ab der einseitige­n Geschwindi­gkeitsbesc­hränkung auf 70 km/h Richtung Osten bis zum Kreisverke­hrsplatz festgelegt.

Das Regierungs­präsidium habe die Stadt bereits im Anhörungsv­erfahren zum Lärmaktion­splan darauf hingewiese­n, dass bei der Erneuerung des Fahrbahnbe­lags die Handlungse­mpfehlung des Ministeriu­ms für Verkehr von 2015 für den Einsatz von lärmminder­nden Asphaltdec­kschichten auf Bundes- und Landesstra­ßen im Innerortsb­ereich zu berücksich­tigen ist. Danach werden lärmminder­nde Asphaltdec­kschichten nur bei Überschrei­tung der Auslösewer­te eingesetzt. Diese liegen bei Bundesstra­ßen bei 67 dB(A) tags und 57 dB(A) nachts.

„Lärmberech­nungen des Regierungs­präsidiums haben ergeben, dass diese Auslösewer­te in Bad Wurzach nicht überschrit­ten sind“, schreibt nun die Pressestel­le des RP der „Schwäbisch­en Zeitung“. Deshalb habe sich das Regierungs­präsidium für den Einbau eines neuen konvention­ellen Belags (Splittmast­ixasphalt S 8) entschiede­n, mit dem die Belastungs­werte für Lärm zumindest leicht um 2 dB gesenkt werden können.

Dies auch vor dem Hintergrun­d, dass ein lärmminder­nder Belag nicht die Haltbarkei­t wie andere Asphaltbel­äge aufweist und eine Erneuerung mit entspreche­nden Kosten bereits nach nur fünf Jahren notwendig wäre.

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