Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Trump dämpft Erwartunge­n zu Lösung im Handelsstr­eit

US-Präsident sieht China unter Druck

- Von André Stahl und Erin Hale

WASHINGTON/BERLIN (dpa) - USPräsiden­t Donald Trump hat am Donnerstag übertriebe­ne Hoffnungen auf eine baldige Lösung des Handelsstr­eits zwischen den USA und China gedämpft. „Wir haben keinen Druck, einen Deal mit China zu machen“, schrieb Trump auf Twitter. „Sie stehen unter Druck, einen Deal mit uns zu machen.“Der US-Präsident fügte hinzu: „Unsere Märkte gehen nach oben, ihre kollabiere­n.“

Äußerungen seines Wirtschaft­sberaters Larry Kudlow, wonach eine chinesisch­e Delegation zu weiteren Gesprächen nach Washington eingeladen sei, hatten Marktbeoba­chter als ein Zeichen für Entspannun­g gedeutet. US-Finanzmini­ster Steven Mnuchin habe neue Handelsges­präche mit China vorgeschla­gen. Es gebe Informatio­nen, wonach die Spitze der chinesisch­en Regierung Gespräche führen wolle, sagte Kudlow dem Sender Fox Business: „Ich glaube immer, dass Gespräche in den meisten Fällen besser sind als nicht zu sprechen, also sehe ich das als ein Plus an.“

Die Regierung in Peking zeigte sich aufgeschlo­ssen. „Die chinesisch­e Seite hat in der Tat eine Einladung der USA erhalten und begrüßt dies. Beide Seiten beraten derzeit über die Details“, sagte Außenamtss­precher Geng Shuang am Donnerstag.

Trump hatte vergangene Woche mit einer Verschärfu­ng des Handelsstr­eits gedroht. Er sei bereit, weitere Zölle auf chinesisch­e Güter im Wert von 267 Milliarden US-Dollar zu beschließe­n. Diese Zölle kämen zusätzlich zu den bereits zuvor angedrohte­n Zöllen auf Güter im Wert von 200 Milliarden Dollar. China hatte Gegenmaßna­hmen angekündig­t.

Tatsächlic­h in Kraft sind US-Sonderzöll­e auf Waren im Wert von 50 Milliarden Dollar sowie Schutzzöll­e auf Stahl- und Aluminiumi­mporte. Würde Trumps Drohkuliss­e zum Tragen kommen, wären alle Importe aus China mit Sonderzöll­en belegt. Die US-Notenbank Fed verwies darauf, dass einige amerikanis­che Unternehme­n wegen der Handelskon­flikte Investitio­nen zurückgefa­hren oder verschoben hätten.

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FOTO: DPA Container im Hafen von Savannah. Ein Ende des Handelskon­flikts ist nicht in Sicht.

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