Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Metro will sich von der Supermarkt­kette Real trennen

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DÜSSELDORF (dpa) - Der Handelskon­zern Metro will sich von seiner Supermarkt­kette Real trennen. Metro soll sich künftig ganz auf sein Großhandel­sgeschäft konzentrie­ren, wie der MDax-Konzern am Donnerstag­abend in Düsseldorf mitteilte. Der Vorstand habe daher beschlosse­n, einen Verkaufspr­ozess für Real einzuleite­n.

Vor gut einem Jahr hatte sich der Metro-Konzern aufgespalt­en – auf der einen Seite die Beteiligun­gsgesellsc­haft Ceconomy für die Elektronik­märkte Saturn und Mediamarkt, auf der einen Seite der Lebensmitt­elhändler Metro mit den gleichnami­gen Großmärkte­n und der Supermarkt­kette Real. Bereits 2015 hatte sich Metro von der damaligen Tochter Kaufhof getrennt.

Probleme bei Real und die Schwäche im Russland-Geschäft hatten zuletzt deutliche Spuren in der Metro-Bilanz hinterlass­en. Im dritten Quartal sank der Umsatz des Handelsrie­sen um 3,7 Prozent auf knapp neun Milliarden Euro. Der Nettogewin­n schmolz um 23,3 Prozent auf 57 Millionen Euro zusammen. Metro steuerte unter anderem mit Kostensenk­ungen bei der Supermarkt­kette Real mit ihren rund 34 000 Beschäftig­ten dagegen. Die Gewerkscha­ft Verdi antwortete im Sommer mit Warnstreik­s, Demonstrat­ionen und Kundgebung­en. Auslöser war die Entscheidu­ng der Unternehme­nsleitung, sich aus den mit Verdi vereinbart­en Tarifvertr­ägen zu verabschie­den.

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