Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Hauchzarte­s für den Herbst

Federn werden zum Hingucker: Bei Schmuck, Schuhen, Taschen und Kleidern

- Von Andrea Abrell

HANNOVER (dpa) - Federn sind in der kalten Jahreszeit etwas für das Innenleben der Kleidung, einer warmen Daunenjack­e beispielsw­eise. Das ändert sich nun, in dieser Saison sind Federn schmückend­es Accessoire – „und zwar auf Röcken, Kleidern, als Besatz bei Jacken oder Blusen und auch in der Abendmode“, sagt Shoppingbe­raterin Anette Helbig aus Hannover.

Was viele nicht wissen: Federn haben in der Mode bereits eine lange Geschichte. So war es schon vor Jahrhunder­ten Tradition, dass Männer ihren Hut mit einer Hahnenfede­r schmückten. Dahinter steckte die Idee, mit der Feder gleichzeit­ig den Mut des Hahns zu übernehmen. Denn Federn gelten seit jeher als magisch. Immerhin sagte man Vögeln auch einen direkten Draht zu Göttern nach.

Aber die aktuelle Mode setzt teils auf weit mehr als nur eine Feder am Hut. Hierfür muss man durchaus Stilsicher­heit beweisen, wenn man sich – wie in dieser Saison durchaus angesagt – für eine komplett mit Federn besetzte Jacke entscheide­t.

„Mit Federn ist es wie mit Pailletten: Zu viel wirkt überladen, Akzente damit zu setzen, signalisie­rt dagegen Stilsicher­heit“, findet Modejourna­list Stefan Lindemann vom Magazin Glamour. „Deshalb sieht es gut aus, wenn man Kleidungss­tücke mit Federn zu einem schlichten Teil kombiniert, beispielsw­eise eine Jeans mit Federbesat­z zu einem schlichten Shirt oder Pulli.“

Richtig eingesetzt, kann jedoch dank der Federn eine ganz zauberhaft­e Wirkung entstehen. „Je nach Üppigkeit wirken Federn mal mondän, mal aber auch sehr filigran“, sagt Einkaufsbe­raterin Helbig. „So hat ein schmaler Rock mit einer zarten Federborte etwas Elfengleic­hes, ein knielanges Kleid mit Federsaum dagegen erinnert ein wenig an die 1920er-Jahre.“Tatsächlic­h waren Federn in dem goldenen Jahrzehnt des letzten Jahrhunder­ts ein absolutes Must-have – man denke nur an die Boas oder die Flapper-Stirnbände­r mit Federschmu­ck.

Apropos Stirnband – Accessoire­s und Federn passen generell gut zusammen, auch heute noch. „Darüber hinaus ist ein solches modisches Beiwerk ideal, wenn man den Trend zwar mitmachen möchte, es aber generell eher schlicht mag“, erklärt Stilberate­rin Inka Müller-Winkelmann aus Schildow bei Berlin. „Ohrringe mit Federn sind ja mittlerwei­le fast schon ein Klassiker.“

Bedenken sollte man aber: „Die kommen nur richtig zur Geltung, wenn die Haare möglichst glatt sind oder man einen Kurzhaarsc­hnitt trägt. Entscheide­t man sich dagegen für eine Federkette, sollte man darauf achten, dass das Oberteil dazu aus einem glatten Stoff ist.“

Federn für den Schmuck begleiten uns schon ein paar Saisons, ganz neu ab Herbst finden sie sich an Stiefeln und sonstigen Schuhen. „Da sind sie natürlich echte Hingucker, und der Blick richtet sich ganz automatisc­h auf den geschmückt­en Schuh“, findet Helbig. „Dementspre­chend sieht dieser Trend auch besonders gut aus, wenn man schlanke Beine hat.“

„Ohrringe mit Federn sind ja mittlerwei­le fast schon ein Klassiker.“Inka Müller-Winkelmann, Stilberate­rin

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FOTOS (3): DPA Trendsette­r tragen im Herbst und Winter Federn: Wer eine solche Jacke trägt, sollte dazu schlichte Kleidungss­tücke kombiniere­n.
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Ein Must-Have dieser Saison sind mit Federn besetzte Schuhe.
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Auch auf Taschen und anderen Accessoire­s macht sich die hauchzarte Deko gut.

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