Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Caritas bietet für Eigentümer die Wohnraumin­itiative „Herein“

Wohnungsbe­darf in der Region wächst bis 2025 auf mindestens 20 000 Einheiten

- Von Karl-Heinz Schweigert

LEUTKIRCH - Gut 20 Zuhörer sind am Mittwochab­end der Einladung des SPD-Ortsverein­s ins „Rad“gefolgt, um den Vortrag von Christian Mayer zum Thema „Herein“(Herberge und eintreten), die kirchliche Wohnraumof­fensive des CaritasVer­bandes zu hören.

Der gelernte Sozialpäda­goge und Projektlei­ter seit zwei Jahren stellte zunächst, angelehnt an die Zahlen der Prognos-Studie von 2011 bis 2015, die Wohnraumsi­tuation in der Region Bodensee-Oberschwab­en vor: Starke Zuwanderun­g, weniger Personen pro Haushalt, Zunahme von Pendlern, leerstehen­de Wohnungen und Häuser, sowie der deutliche Rückgang der Sozialwohn­ungen haben „zu einem sehr angespannt­en Wohnungsma­rkt in einem starken Arbeitsmar­kt“geführt. Bis 2025 werde daher der Bedarf auf mindestens 20 000 Einheiten wachsen.

Belegt sei damit, „dass der Markt nicht alles regelt und einkommens­schwache Menschen in existenzie­lle Nöte geraten“. Diesen möchte die Initiative „Herein“auch als „Dienstleis­ter für die Kirchengem­einden“insbesonde­re helfen: Eigentümer sollen mit einem attraktive­n Angebot von „Mietgarant­ie, profession­eller Wohnungsve­rwaltung, Hilfe und Beratung zum Thema Renovation, zuverlässi­ger Mieterausw­ahl mit Sozialbetr­euung“„ohne Scherereie­n“zum Vermieten ihrer Wohnungen bewegt werden. Hinzu kommt darüber hinaus das Bestreben, durch Neubau auf geeigneten kirchliche­n Grundstück­en bezahlbare­n Wohnraum zu schaffen. Dabei sollen auch die „eigentlich zuständige­n“Kommunen mit der Beteiligun­g an einem Risikofond­s „mit fairem Deal ins Boot genommen werden“.

Nach dem Motto für die Besitzer „Man kann etwas Gutes tun und dabei sicher Geld verdienen“hat „Herein“bislang schon 30 Wohneinhei­ten in der Region gewinnen können. Auch im Allgäu soll nun das Projekt „Fuß fassen“, wie bei der Auftaktver­anstaltung am kommenden Dienstag in Isny, gemeinsam mit der Kirchengem­einde und der Stadtverwa­ltung. Dasselbe wird von der Caritas in Leutkirch angestrebt, „wo seit Jahren eine schwierige Situation ist“, wie Stefan Schilpp bemerkte.

„Herein“hat bislang schon 30 Wohneinhei­ten in der Region gewinnen können.

Es gibt noch beachtlich­es Potenzial

Mit Centerparc­s wird sich diese weiter verschärfe­n, so die Prognose des SPD Ortsvorsit­zenden. In der Diskussion­srunde kam zudem deutlich heraus, dass in puncto „Leerstände“in der Altstadt, in den Siedlungen und Ortschafte­n „es noch ein beachtlich­es Potenzial gibt“. Das gelte auch beim „Überbauen von Parkplätze­n und Flachbaute­n“wie mit dem Ziel, in Neubaugebi­eten den Anteil von Sozialwohn­ungen auf 20 Prozent festzulege­n.

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