Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Kiesabbau: Kreisräte reichen Anfrage ein

Bürgermeis­ter und Kreisräte wollen Informatio­nen im Ravensburg­er Kreistag

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AMTZELL/KREIS RAVENSBURG (ric/ mag) - Die Bürgermeis­ter aus Vogt und Wolfegg, Peter Smigoc und Peter Müller, haben in ihrer Funktion als Kreisräte eine Anfrage an die Ravensburg­er Kreisverwa­ltung gestellt, in der sie Informatio­nen rund um den Kiesabbau in der Region fordern. Insgesamt 13 Fragen stellen Smigoc und Müller, deren „ausführlic­he Beantwortu­ng“sie in der nächsten öffentlich­en Kreistagss­itzung am Donnerstag, 25. Oktober, erwarten.

In dem an Landrat Harald Sievers adressiert­en Brief, der der SZ vorliegt, weisen sie auf die Dringlichk­eit der Thematik hin, die insbesonde­re die Menschen in ihren beiden Gemeinden beschäftig­en, aber auch die von Baienfurt und Baindt, die mit dem Wasser aus der Quelle Weißenbron­nen versorgt werden. Die befindet sich in der Nähe des geplanten Abbaugebie­ts beim Ortsteil Grund.

„Wir sind der Auffassung, dass eine Ausweisung eines Kiesabbaus­tandorts in einem solch sensiblen Bereich besonders genau geprüft werden muss und uns hier eine sehr große Verantwort­ung auch gegenüber Generation­en obliegt. [...] Auch wenn bereits verschiede­ne Informatio­nsveransta­ltungen stattgefun­den haben, besteht in der Bevölkerun­g aus unserer Sicht nach wie vor ein großer Informatio­nsbedarf. Auch die Mitglieder des Kreistages des Landkreise­s Ravensburg sollten umfänglich informiert sein“, schreiben die beiden Bürgermeis­ter.

Smigoc und Müller wollen unter anderem wissen, wie viele Kiesabbaus­tandorte in der Region Bodensee-Oberschwab­en geprüft und nicht in den Planentwur­f aufgenomme­n worden oder herausgefa­llen sind; wie hoch der Kiesexport aus der Region ins Ausland ist; ob der Kiesbedarf der Region so groß ist, dass in der Raumschaft Amtzell/ Schlier/Vogt/Wangen/Wolfegg Vorranggeb­iete für den Abbau von 50 Hektar und Vorranggeb­iete für die Rohstoffsi­cherung von 84 Hektar nötig sind; welche Vorgaben es für die Wiederverf­üllung der Gruben gibt; was das Landratsam­t plant, um der Verkehrsbe­lastung durch den Kiesabtran­sport entgegenzu­wirken; Informatio­nen rund um die Asphaltmis­chanlage Grenis und warum die Regionalpl­anfortschr­eibung trotz der Untersuchu­ngen des Zweckverba­ndes Baienfurt-Baindt vorangetri­eben wird.

Moll: Angst um Trinkwasse­r gesondert betrachten

Amtzell als Standortge­meinde der Asphaltmis­chanlage würde natürlich etwas vom Kiesabbau mitbekomme­n, sagt Bürgermeis­ter Clemens Moll. Vor allem die Lkw-Dichte sei auffällig in der Gemeinde. Die Amtzeller seien allerdings nicht am ganz großen Aufschrei gegen Kiesabbau beteiligt. „Das Thema Trinkwasse­r ist ganz emotional und muss getrennt betrachtet werden“, sagt Moll. Zum eine lechze die Gesellscha­ft nach Kies, etwa zum Straßenbau wie bei der B32, zum anderen sei die Angst da, Trinkwasse­r könnte in Mitleidens­chaft gezogen werden. „Wir brauchen eine absolute Sicherheit, dass die kostbare Ressource Wasser nicht vom Kiesabbau beeinträch­tigt wird“, sagt Moll. Darum müsse man nun die laufenden Gutachten abwarten.

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FOTO: WEISS, ROLAND Der geplante Kiesabbau bei Grund bewegt die Kreisräte im Landkreis Ravensburg.

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