Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Stiftung will Altenzentrum in Baindter Ortsmitte
Neubau auf dem Fischerareal soll 36 Demenzkranken Platz bieten
BAINDT - Im Zuge der Entwicklung der Baindter Ortsmitte ist jetzt ein neuer Player auf den Plan getreten. Die Stiftung St. Franziskus würde gerne auf dem Fischerareal auf knapp 3500 Quadratmetern ein Altenzentrum speziell für schwer Demenzkranke bauen. Auf dem Fischerareal war bisher Geschosswohnungsbau vorgesehen, außerdem ein FenebergMarkt.
Michael Wühr, der Projektsteuerer Neubau bei der St.-FranziskusStiftung, hat in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend erstmals von seinen Ideen berichtet. Ähnlich wie bei einem Projekt in Rottweil könnten laut Vorstellungen der Stiftung auf 3500 Quadratmetern ein Altenzentrum mit Platz für drei Wohngruppen mit jeweils zwölf Plätzen entstehen. Das heißt: Insgesamt könnten 36 Menschen in dem neuen Zentrum betreut werden. „Mehr als das haben wir im Moment auch noch nicht. Wir wollten erst einmal vorfühlen, ob man sich ein solches Projekt in Baindt prinzipiell vorstellen kann, bevor wir in die weiteren Planungen gehen“, sagte Michael Wühr in der Sitzung. Ein ähnliches Projekt möchte die Stiftung bereits in der Stadt Rottweil umsetzen. Wühr zeigte sich aber aufgeschlossen gegenüber Änderungen für Baindt. „Es sollte bloß in keinem Industriegebiet sein oder aus städteplanerischen Gründen direkt in einem Wohngebiet mit Einfamilienhäusern“, sagte er.
Der Gemeinderat Baindt zeigte sich offen und freute sich, dass die Stiftung ein solches Projekt in der Gemeinde umsetzen möchte, allerdings sah man die Fläche als zu groß an. „Grundsätzlich finde ich das gut, scheint mir aber an der Stelle recht teuer und die Fläche zu wertvoll. Wenn, dann muss es deutlich kleiner werden, weil die Nachfrage nach Wohnungen extrem groß ist“, sagte etwa Gemeinderat Helmut Boencke. Außerdem stellte er die Frage, ob es das Ortszentrum sein muss, wenn manche der Bewohner das Bett nicht verlassen können. Stefan Konzett (FWV) schlug vor, es eventuell an einem anderen Standort in Baindt umzusetzen, beispielsweise beim Grünen Berg. Die CDU-Gemeinderäte Anton Eberle und Mathilde Kaffenberger schlugen vor, das Zentrum in dem geplanten Gebäude auf dem Dorfplatz unterzubringen. „Ich finde eine Pflegeeinrichtung im Ort gut. Das ist auch Inklusion“, sagte Eberle.
In der Sitzung war man sich unterm Strich dann einig, dass ein solches Altenzentrum prinzipiell erwünscht ist, es aber von der Fläche kleiner werden muss. Baindts Bürgermeister Elmar Buemann forderte von Michael Wühr, bei der nächsten Gemeinderatssitzung am 9. Oktober über die ersten Ergebnisse eines Entwurfs zu berichten. „Wir können nicht ein halbes Jahr warten, weil jede Menge Investoren vor der Tür stehen“, sagte Buemann.