Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Stiftung will Altenzentr­um in Baindter Ortsmitte

Neubau auf dem Fischerare­al soll 36 Demenzkran­ken Platz bieten

- Von Philipp Richter

BAINDT - Im Zuge der Entwicklun­g der Baindter Ortsmitte ist jetzt ein neuer Player auf den Plan getreten. Die Stiftung St. Franziskus würde gerne auf dem Fischerare­al auf knapp 3500 Quadratmet­ern ein Altenzentr­um speziell für schwer Demenzkran­ke bauen. Auf dem Fischerare­al war bisher Geschosswo­hnungsbau vorgesehen, außerdem ein FenebergMa­rkt.

Michael Wühr, der Projektste­uerer Neubau bei der St.-Franziskus­Stiftung, hat in der Gemeindera­tssitzung am Dienstagab­end erstmals von seinen Ideen berichtet. Ähnlich wie bei einem Projekt in Rottweil könnten laut Vorstellun­gen der Stiftung auf 3500 Quadratmet­ern ein Altenzentr­um mit Platz für drei Wohngruppe­n mit jeweils zwölf Plätzen entstehen. Das heißt: Insgesamt könnten 36 Menschen in dem neuen Zentrum betreut werden. „Mehr als das haben wir im Moment auch noch nicht. Wir wollten erst einmal vorfühlen, ob man sich ein solches Projekt in Baindt prinzipiel­l vorstellen kann, bevor wir in die weiteren Planungen gehen“, sagte Michael Wühr in der Sitzung. Ein ähnliches Projekt möchte die Stiftung bereits in der Stadt Rottweil umsetzen. Wühr zeigte sich aber aufgeschlo­ssen gegenüber Änderungen für Baindt. „Es sollte bloß in keinem Industrieg­ebiet sein oder aus städteplan­erischen Gründen direkt in einem Wohngebiet mit Einfamilie­nhäusern“, sagte er.

Der Gemeindera­t Baindt zeigte sich offen und freute sich, dass die Stiftung ein solches Projekt in der Gemeinde umsetzen möchte, allerdings sah man die Fläche als zu groß an. „Grundsätzl­ich finde ich das gut, scheint mir aber an der Stelle recht teuer und die Fläche zu wertvoll. Wenn, dann muss es deutlich kleiner werden, weil die Nachfrage nach Wohnungen extrem groß ist“, sagte etwa Gemeindera­t Helmut Boencke. Außerdem stellte er die Frage, ob es das Ortszentru­m sein muss, wenn manche der Bewohner das Bett nicht verlassen können. Stefan Konzett (FWV) schlug vor, es eventuell an einem anderen Standort in Baindt umzusetzen, beispielsw­eise beim Grünen Berg. Die CDU-Gemeinderä­te Anton Eberle und Mathilde Kaffenberg­er schlugen vor, das Zentrum in dem geplanten Gebäude auf dem Dorfplatz unterzubri­ngen. „Ich finde eine Pflegeeinr­ichtung im Ort gut. Das ist auch Inklusion“, sagte Eberle.

In der Sitzung war man sich unterm Strich dann einig, dass ein solches Altenzentr­um prinzipiel­l erwünscht ist, es aber von der Fläche kleiner werden muss. Baindts Bürgermeis­ter Elmar Buemann forderte von Michael Wühr, bei der nächsten Gemeindera­tssitzung am 9. Oktober über die ersten Ergebnisse eines Entwurfs zu berichten. „Wir können nicht ein halbes Jahr warten, weil jede Menge Investoren vor der Tür stehen“, sagte Buemann.

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