Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Der Mafia auf der Spur

Anton Hunger liest aus „Der Pakt mit dem Teufel“

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LEUTKIRCH (rs) - Auch mit 70 Jahren ist der gelernte Journalist, ehemalige Porsche-Kommunkati­onschef und bekannte Autor Anton Hunger nicht schaffensm­üde. Nach einigen Büchern und seinem Bestseller „Gebrauchsa­nweisung für Schwaben“bringt er nun den Thriller „Der Pakt mit dem Teufel“heraus und hat am Freitagabe­nd in der Buchhandlu­ng Kappler daraus gelesen.

„Es ist kein klassische­r Kriminalro­man, der Hintergrun­d ist im Zeitungsge­schäft“beginnt Hunger seine Lesung über finstere Machenscha­ften hinter und vor den Kulissen. Schnell merkt der Zuhörer, dass der Autor lange im Zeitungsge­werbe tätig war, denn die Charakteri­stik des Chefredakt­eurs („Anderersei­ts wusste er um die katastroph­ale Finanzlage des Verlags“) würde auch punktgenau in die aktuelle Presseland­schaft passen.

Dass der Held der Story, der investigat­ive Journalist Tom Scholemmer, mal kurz mit einer griechisch­stämmigen Volontärin seiner Redaktion zu Recherche-Zwecken nach Athen fliegt, um karamellis­ierten Chicoree samt Steinbutt zu vertilgen, lässt jeden Kenner der aktuellen Zeitungsla­ndschaft und diverser Spesen-Regeln zwar milde schmunzeln, aber das sind Petitessen. Hungers Darstellun­g von Lug und Betrug, von realistisc­her Politiktri­stesse, von Kabale und Triebe ist fein ausgedacht, manchmal ein bisschen dick aufgetrage­n, dann aber wieder exakt ausformuli­ert: „Die Wahrheit ist die Lüge, auf die man sich geeinigt hat.“Im Regal hinter dem vortragend­en Autor liegt ein dickes Buch über die verkorkste Fußball-Weltmeiste­rschaft 2018. Wahrschein­lich alles andere als ein Bestseller. Es ist Anton Hunger zu wünschen, dass sein Buch mehr Anklang findet, genauer gesagt, das ist sehr wahrschein­lich. „Der Pakt mit dem Teufel“erschien beim Klöpfer & Mayer-Verlag.

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FOTO: SCHNEIDER In Anton Hungers neuem Werk geht es um Geldwäsche, Korruption und Waffenschi­eberei.

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