Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Neuer Mobilfunkmast geplant
Deutsche Telekom will Funknetz auf der A 96 verbessern – Ortschaftsrat plädiert für Verlegung des Standorts
Von Tautenhofen aus soll das Funknetz auf der A 96 verbessert werden.
-●An der Autobahn TAUTENHOFEN
96 nahe der Galluskapelle bei Tautenhofen plant die Deutsche Telekom den Bau eines Mobilfunkmasten. Wie die Leutkircher Stadtverwaltung auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“mitteilt, sei vor Kurzem ein entsprechender Bauantrag eingegangen. Im aktuellen Schritt gehe es darum, Stellungnahmen der zuständigen Fachbehörden einzuholen.
Der Mobilfunkmast auf der Höhe von Tautenhofen soll in erster Linie dazu dienen, den Mobilfunk auf der Autobahn 96 zu verbessern. Wie ein Sprecher des Unternehmens mitteilt, werde allerdings auch die nähere Umgebung profitieren.
Mast könnte Aussicht trüben
Nicht ganz glücklich mit dem Standort des geplanten Mastes an der A 96 ist der Herlazhofer Ortschaftsrat. Das geht aus einem Gespräch mit Ortsvorsteher Alois Peter hervor: „Mit Blick auf das Landschaftsbild ist das der falsche Standort.“An der Galluskapelle, in Tautenhofen sowie im Weiler Ewigkeit gebe es jeweils Erhöhungen, die als Aussichtspunkte fungieren. Von jedem der Orte könnte künftig ein rund 30 Meter hoher Mast den Blick trüben, befürchtet Peter.
In einer Stellungnahme habe der Ortschaftsrat deshalb einen neuen Standort ins Spiel gebracht. Dieser liegt etwa 100 Meter entfernt, näher an der Autobahnraststätte und „eher im Waldbereich“. Die Hoffnungen, dass der Hinweis berücksichtigt wird, sind beim Ortsvorsteher allerdings nicht sonderlich hoch. „Das Kind ist schon in den Brunnen gefallen.“Schließlich gebe es für den geplanten Standort bereits einen Vertrag mit dem Grundstückseigentümer.
Verhindert werden kann die Errichtung eines solchen Mobilfunkmastes lediglich, wenn baurechtliche Voraussetzungen nicht vorliegen, erklärt Thomas Stupka von der Stadtverwaltung. Das könnte der
Fall sein, wenn bei der Planung beispielsweise Belange des Naturschutzes nicht ausreichend berücksichtigt wurden.
Dass eine Ablehnung nicht ohne Weiteres möglich ist, betont auch der Sprecher der Deutschen Telekom. Bürgerinitiativen, die an manchen Orten gebildet werden, um Funkmasten zu verhindern, würden das Verfahren in der Regel nur verzögern, ist er sich sicher.
Ein passender Standort werde in der Regel vor dem Einreichen eines Bauantrags „partnerschaftlich“mit der jeweiligen Kommune gesucht. Die Stadtverwaltung spricht von einer sogenannten Suchkreis-Abfrage. Im aktuellen Fall habe es eine Zusammenarbeit
in dieser Form allerdings nicht gegeben.
Generell steht sowohl Alois Peter als auch die Leutkircher Stadtverwaltung dem Ausbau des Mobilfunknetzes positiv gegenüber. „Der von der Telekom beantragte Mobilfunkmast unterstützt die städtische Breitbandstrategie“, heißt es aus dem Rathaus. Entlang der Autobahn 96 sind aktuell mehrere Mobilfunkmasten in Planung. Laut Stadtverwaltung gebe es derzeit etwa auch für die Gemarkung Gebrazhofen eine „Suchkreis-Abfrage“. Zudem könnte im Oktober bei Waltershofen der Bau einer 35 Meter hohen Funkanlage beginnen. Das Projekt ist dort umstritten.