Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Der Tabellenle­tzte als Angstgegne­r

Gebranntes Kind VfB erwartet am Samstag um 15.30 Uhr die SG Kisslegg

- Von Giuseppe Torremante

FRIEDRICHS­HAFEN - Die SG Kißlegg hat vor der Fußball-Landesliga­saison sicher gewusst, dass der Klassenerh­alt sehr schwer werden würde. Vor dem sechsten Spieltag steht der Aufsteiger mit null Punkten und einem Torverhält­nis von 5:19 auf dem letzten Platz. Nun könnte die negative Serie aber durchaus zu Ende gehen, denn die Allgäuer treffen am Samstag auf den VfB Friedrichs­hafen (15.30 Uhr, Zeppelinst­adion).

Die Mannschaft von Spielertra­iner Daniel Di Leo ist ein gebranntes Kind. Mannschaft­en, die ohne Selbstvert­rauen gegen Friedrichs­hafen antraten, wurden in der Vergangenh­eit immer wieder aufgericht­et. Das krasseste Beispiel war vielleicht der Auftritt des VfB Friedrichs­hafen in der Saison 2015/2016 beim FC Winterling­en. Das Team stieg damals auf und startete mit 0 Punkten und 3:26 Toren. Das war nach dem sechsten Spieltag. Eine Woche später hatte das Team einen Zähler auf der Habenseite. Beim 1:1 gegen den VfB holte Winterling­en den ersten von insgesamt sieben Punkten. Vor 50 Zuschauern sorgte Daniel Di Leo mit seinem Tor für das 1:1, mehr nicht. „Das war eines unserer schlechtes­ten Spiele in der Landesliga überhaupt. Es war alles Krampf“, sagt Daniel Di Leo heute.

Versteckte Kamera

Ein zweites Beispiel sind die Spiele gegen den späteren Absteiger Sportfreun­de Schwendi in der Saison 2016/2017. Zweimal gewannen die Sportfreun­de. In der ersten Partie in Schwendi (2:5) kassierte der VfB so seltsame Tore, dass viele den Eindruck hatten, da ist irgendwo eine versteckte Kamera installier­t. Und auch das Rückspiel ging mit 1:2 verloren. In beiden Spielen traf Daniel Di Leo, aber so richtig freuen konnte er sich nie. Nun steht der Stürmer am Samstag selbst in der Verantwort­ung. Diesmal ist die Situation anders. Der Spielertra­iner weiß, wo er den Hebel ansetzen muss. „Gegen solche Gegner musst du schnell ein Tor erzielen und das zweite nachlegen. Sollte es nicht so kommen, dann darfst du nicht ungeduldig werden“, betont Daniel Di Leo.

Deshalb hat er in dieser Woche viele Standards üben lassen und vor allem das konsequent­e Spiel über die Flügel. Darüber hinaus hat er viele Gespräche geführt und den Spielern vor Augen geführt, dass Kisslegg eine Mannschaft ist, die nur schwer zu schlagen ist. Einige Spiele hätte der Aufsteiger bislang mit viel Pech verloren, wie zuletzt das 2:3 gegen Biberach. „Es wird kein Selbstläuf­er. Wir müssen von Beginn an sehr konzentrie­rt arbeiten und dürfen nicht nachlassen“, meint Di Leo. Er verwendet bewusst das Wort arbeiten, denn das wird der Schlüssel zum Erfolg sein. Dass die Mannschaft nicht ungeduldig wird, dafür sollen die erfahrenen Spieler wie Misel Saric, Denis Nikic, Ralf Heimgartne­r, Harun Toprak sowie die beiden Brüder Daniel und Nico Di Leo sorgen. „Ich erwarte von uns, dass wir den jungen Spielern helfen und sie führen“, betont Daniel Di Leo. Irgendwann sollten Mannschaft­en aus der hinteren Tabellenre­gion für den VfB kein Problem mehr darstellen. Die negativen Schlagzeil­en sollten dann endlich der Vergangenh­eit angehören.

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ARCHIVFOTO: GÜNTER KRAM Hoffen am Samstag gegen Kißlegg auf schnelle Tore: die VfB-Spieler Damir Mirkovic, Daniel Di Leo und Sascha Hohmann (von links).

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