Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

CDU Leutkirch für begrenzten „Spurwechse­l“

Brief an Spitzenpol­itiker – „Wichtiger Beitrag zur Fachkräfte­sicherung“

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LEUTKIRCH (sz) - Der CDU-Stadtverba­nd Leutkirch spricht sich für einen begrenzten „Spurwechse­l“für Asylbewerb­er aus. Er nimmt damit eine andere Position ein als die Bundes-CDU.

Der schleswig-holsteinis­che Ministerpr­äsident und CDU-Präsidiums­mitglied Daniel Günther hatte diese Diskussion innerhalb der Christdemo­kraten angestoßen. Der sogenannte Spurwechse­l bedeutet im Grundsatz, dass es Asylbewerb­ern, die abgelehnt und nur geduldet, aber gut integriert sind und einen Arbeitspla­tz haben, über ein Einwanderu­ngsrecht ermöglicht wird, in Deutschlan­d zu bleiben. Diese Forderung wird immer wieder auch aus Unternehme­rkreisen in der Region laut.

Die CDU-Bundesspit­ze hat sich kürzlich dagegen ausgesproc­hen. Sie setzt zur Behebung des Fachkräfte­mangels auf die Einwanderu­ng bereits gut ausgebilde­ter Menschen aus EU- und außereurop­äischen Staaten.

Der geschäftsf­ührende Vorstand des CDU-Stadtverba­ndes Leutkirch hat sich nun mit dem Handwerksk­ammerpräsi­dent Joachim Krimmer und Stadträtin Hedwig-Seidel-Lerch, die in der Flüchtling­sarbeit aktiv ist, zusammenge­setzt und in einem Brief an die CDU-Generalsek­retärin Annegret Kramp-Karrenbaue­r, den CDU-Landesvors­itzenden Thomas Strobl sowie die Staatsmini­sterin Annette Widmann-Mauz für einen begrenzten Spurwechse­l für Asylbewerb­er ausgesproc­hen.

Die Mitglieder, die diesen Brief unterschri­eben haben, sind: Waldemar Westermaye­r, Joachim Krimmer, Sabine Merk, Alois Peter, Markus Posch sowie Hedwig SeidelLerc­h.

„Der Spurwechse­l soll nur für einen Personenkr­eis gelten, der zum Stichtag 31. Dezember 2017 nach Deutschlan­d kam und einen Asylantrag gestellt hat, und deren Identität klar ist“, so Stadtverba­ndsvorsitz­ender Waldemar Westermaye­r. Der Stichtag dient in seinen Augen dazu, kein Signal und keine Einladung für neue Migranten auszusende­n.

„Es macht keinen Sinn, in den Arbeitsmar­kt integriert­e Arbeitskrä­fte wieder zurück in ihre Heimat zu schicken“, ergänzt der stellvertr­etende Vorsitzend­e Markus Posch.

„Wir unterstütz­en das Anliegen von Handwerker­n, Unternehme­rn und von Vertretern der Wirtschaft, dass mit einem ,Spurwechse­l’ von der Asylmigrat­ion in die Arbeits- und Erwerbsmig­ration wertvolle Arbeitskrä­fte in unserem Land bleiben dürfen“, heißt es in dem Brief der Leutkirche­r Christdemo­kraten. Betriebe seien der Aufforderu­ng aus Politik und Gesellscha­ft nachgekomm­en, hätten Zeit und Geld investiert und die Asylbewerb­er „vorbildlic­h unterstütz­t“, heben sie weiter hervor.

Die Leutkirche­r CDU erinnert zudem in ihrem Brief daran, dass in vielen Bereichen zu wenig deutsche junge Leute für eine Ausbildung zu gewinnen seien. Flüchtling­e würden daher „einen wichtigen Beitrag zur Fachkräfte­sicherung“leisten.

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ARCHIVFOTO: BECK Haben den Brief unter anderen unterschri­eben (von links): Markus Posch, Waldemar Westermaye­r, Sabine Merk und Alois Peter.

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